Nachdem in Frankreich eine Umweltsteuer auf Flugtickets geplant ist, fordert Verkehrsminister Winfried Hermann eine Steuer auf Kerosin, um den CO2-Ausstoß im Flugverkehr einzudämmen.

Stuttgart - Die in Frankreich geplante Umweltsteuer auf Flugtickets geht aus Sicht von Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) in die richtige Richtung. „Auch wenn weltweit der Straßenverkehr immer noch Hauptverursacher für Treibhausgase ist, so trägt doch der Flugverkehr mit seinen hohen Wachstumsraten durch schädliche Emissionen in hohen Luftschichten erheblich zur Erderwärmung bei“, sagte Hermann der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch.

 

Hermann fordert in dem Zusammenhang eine Steuer auf Kerosin, um den CO2-Ausstoß im Flugverkehr einzudämmen. Die Privilegien des Luftverkehrs müssten endlich unterbunden werden. Zuerst müsse die Steuerbefreiung von Kerosin abgeschafft und durch eine CO2-basierte Steuer oder Abgabe ersetzt werden. „Darüber hinaus braucht der Flugverkehr dringend neue synthetische Kraftstoffe, um perspektivisch klimaneutrales Fliegen zu ermöglichen.“

Frankreich will ab 2020 Umweltsteuer erheben

Frankreich will ab Anfang 2020 eine Umweltsteuer auf Flugtickets erheben, die je nach Art des Tickets zwischen 1,50 Euro und 18 Euro betragen und für Flüge gelten soll, die in Frankreich starten. Ausnahmen gebe es nach Auskunft etwa für Anschlussflüge und Flugreisen auf die französische Mittelmeerinsel Korsika und in die französischen Überseegebiete. Das Geld soll in umweltfreundlichere Infrastrukturen investiert werden, vor allem in das Schienensystem.

Die deutsche Luftverkehrssteuer wird seit 2011 mit deutlich höheren Sätzen von aktuell 7,38 Euro bis 41,49 Euro erhoben als in Frankreich geplant. Sie spülte im vergangenen Jahr knapp 1,2 Milliarden Euro in den Bundeshaushalt.

Zwar ist der Luftverkehr nur für knapp 3 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich, doch fehlt es angesichts des stetigen globalen Wachstums an einer positiven Perspektive in diesem Sektor.