Nachdem ein AfD-Fan seine Mitgliedschaft beim Bundesligisten Werder Bremen gekündigt hat, eskaliert der Streit mit dem Vereinsmanagement. Der Präsident erwägt, nur noch Mitgliedern eine Dauerkarte anzubieten.

Bremen - Der Streit zwischen dem Fußball-Bundesligisten SV Werder Bremen und AfD-Sympathisanten unter seinen Anhängern eskaliert. Wie die „Welt“ berichtet, drohte Vereinspräsident Hubertus Hess-Grunewald in einer E-Mail an einen Werder-Fan indirekt mit dem Entzug von dessen Dauerkarte. „Meine Aussage wird offenbar von Ihnen nicht als Aufforderung zum Dialog verstanden“, schrieb Hess-Grunewald. „Darüber hinaus werden wir uns mit Ihrem Wunsch, die Dauerkarte behalten zu wollen, noch intensiv beschäftigen“, heißt in der E-Mail, die der „Welt“ vorliegt.

 

Der Fan habe nach 30-jähriger Klubzugehörigkeit seine Mitgliedschaft abgegeben, weil er mit den AfD-kritischen Aussagen des Werder-Präsidenten nicht einverstanden gewesen sei. Seine Dauerkarte habe der Anhänger jedoch behalten wollen.

Hess-Grunewald hatte in einem Interview gesagt, es sei „ein Widerspruch, Werder gut zu finden und die AfD zu wählen“. Er kündigte an, man werde über weitergehende Konsequenzen für jene Bremen-Fans nachdenken, die aus Protest gegen die politische Haltung des Vereins ausgetreten sind. „Es sei nicht auszuschließen, dass wir in Zukunft Dauerkarten nur noch an Vereinsmitglieder ausgeben“, schrieb Hess-Grunewald.

Die AfD reagierte empört. „Es ist Heuchelei, wenn Hess-Grunewald seine Äußerungen als Aufforderung zum Dialog bezeichnet“, sagte der sportpolitische Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion, Jörn König, der „Welt“. Tatsächlich gehe es dem Werder-Päsidenten „nur um Vorschriften“.