Der TV-Sender RTL hatte in der Sendung „RTL Extra“ Vorwürfe gegen einen Weltklasse-Springreiter erhoben. Heimlich aufgenommene Videos zeigen unerlaubte Trainingsmethoden.

Warendorf - Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) hat die in einem RTL-Bericht gezeigten Trainingsmethoden bei Springpferden verurteilt. „Bereits jetzt, unabhängig von dem gezeigten Beitrag, können wir klar sagen, dass der Gebrauch von Vierkantstangen sowie genopptem oder gestacheltem Stangenmaterial inakzeptabel ist und nicht im Einklang steht mit den Grundsätzen des fairen Pferdesports“, sagte FN-Generalsekretär Soenke Lauterbach in einer noch in der Nacht zum Mittwoch veröffentlichten Stellungnahme des Verbandes.

 

Der TV-Sender RTL hatte am Dienstagabend in der Sendung „RTL Extra“ Vorwürfe gegen einen Weltklasse-Springreiter erhoben. In dem Beitrag wurden heimlich aufgenommene Videos gezeigt, in denen Springpferde angeblich mit der unerlaubten Methode des sogenannten Barrens trainiert werden. Dabei wurde den Tieren beim Sprung über ein Hindernis eine Stange gegen die Vorderbeine geschlagen.

Reiterliche Vereinigung nimmt Vorwürfe ernst

Der FN sind die Aufnahmen eigenen Angaben zufolge schon seit längerem bekannt. Im Mai 2021 hatte die Vereinigung mit Sitz in Warendorf bei der Polizei NRW eine Anzeige gegen unbekannt wegen der möglichen Verletzung des Tierschutzgesetzes erstattet. Die FN wolle die Staatsanwaltschaft über den RTL-Beitrag informieren, „damit diese den Sachverhalt auf Grundlage des Tierschutzgesetzes bewerten kann“.

„Wie wir schon 2020 und 2021 gegenüber RTL zum Ausdruck gebracht haben, nehmen wir die Vorwürfe sehr ernst. Genau deshalb werden wir das am späten Dienstagabend ausgestrahlte Filmmaterial sorgfältig analysieren und anschließend entsprechende Schlüsse zum weiteren Vorgehen ziehen“, sagte Lauterbach.

Um eine „seriöse Beurteilung des Sachverhaltes“ vornehmen zu können, bedürfe es des gesamten Video- und Beweismaterials, sagte er weiter.