Wolfgang Niersbach ist nicht mehr länger DFB-Präsident. Nach seinem Rücktritt am Montag beginnt nun die Suche nach einem Nachfolger. Dabei stehen einige Kandidaten auf der Liste. Wir stellen sie vor.

Frankfurt/Main - Nach dem Rücktritt von Wolfgang Niersbach als DFB-Präsident wird ein Kandidat für die dauerhafte Nachfolge gesucht. Zunächst haben die bisherigen Vize-Präsidenten Rainer Koch und Reinhard Rauball das Amt übernommen. Rund um die anstehenden Länderspiele des Teams von Weltmeister-Trainer Joachim Löw sollen nun weitere Gespräche über die Zukunft geführt werden. Unter den möglichen Anwärtern gibt es auch einige sehr prominente Namen.

 

RAINER KOCH: Der Vize-Präsident des DFB hat Ambitionen auf die Niersbach-Nachfolge - und als Chef des Süddeutschen Fußball-Verbandes eine starke Hausmacht im Rücken. Der Jurist hat seit Jahren großen Einfluss im Verband, wäre ein starker Kandidat der Amateurbasis und brachte sich am Montag mit starken Aussagen in Richtung Franz Beckenbauer bereits in Position.

REINHARD RAUBALL: Der Ligapräsident und Chef von Borussia Dortmund genießt einen exzellenten Ruf und ist vom Führungsstil durch und durch präsidiabel. Er wäre - Stand jetzt - aber nur ein Übergangskandidat für eine Amtszeit, da er mit 68 Jahren kurz vor der DFB-Altersgrenze (70) steht.

REINHARD GRINDEL: Der CDU-Bundestagsabgeordnete gehört seit zwei Jahren als Schatzmeister zum DFB-Führungszirkel. Als Nachfolger von Horst R. Schmidt hat er sich in der DFB-Zentrale schnell etabliert. Wie Niersbach arbeitete er früher als Journalist. Zu klären wäre, ob er wegen der FIFA-Statuten seinen Politiker-Job aufgeben müsste.

HELMUT SANDROCK: Der frühere Junioren-Nationalspieler und Vorstandschef des MSV Duisburg rückte als Nachfolger von Niersbach auf den Posten des DFB-Generalsekretärs. Den Job verrichtet er eher im Hintergrund als im Scheinwerferlicht. Eher unwahrscheinlich.

HERIBERT BRUCHHAGEN: Außenseiterkandidat. Früher Manager des FC Schalke 04 und Hamburger SV, aktuell seit fast zwölf Jahren Vorstandschef von Eintracht Frankfurt: Der Ex-Geschäftsführer der DFL ist bestens vernetzt. Wird nach dieser Saison bei der Eintracht aufhören und wäre damit zumindest als Übergangslösung frei.

OLIVER BIERHOFF: Der prominenteste Name. Seit über elf Jahren Teammanager der Nationalmannschaft und wichtigster Mitarbeiter von Weltmeister-Trainer Joachim Löw. Der Europameister von 1996 ist sehr gut vernetzt im Profibereich und bei Sponsoren. Und der 47-Jährige ist ein Medienprofi. Für die einflussreiche Amateurbasis ist er aber nur schwer vermittelbar. Zudem wiegelt er selbst (noch) ab.

MATTHIAS SAMMER: Auch der Name des ehemaligen VfB-Spielers, BVB-Trainers und aktuellen Sportvorstandes des FC Bayern München war am Montagabend nach dem Niersbach-Rücktritt immer wieder zu hören. Fraglich allerdings, ob er seine Position beim Rekordmeister so einfach aufgeben würde.