Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat die SPD für ihren Umgang mit Andrea Nahles kritisiert. Dabei bemühte er auch indirekt einen Vergleich mit dem VfB Stuttgart.

Stuttgart - Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hat den Umgang der SPD mit ihrem Führungspersonal kritisiert. Er sei verwundert darüber, dass man Bundeschefin Andrea Nahles so unter Druck gesetzt habe, dass sie zurückgetreten sei - ohne zu wissen, wer ihr nachfolgen solle, sagte Kretschmann am Dienstag in Stuttgart. „Der VfB ist ein Beispiel dafür, dass man mit dauerndem Trainerwechsel nicht aufsteigt, sondern absteigt“, sagte er mit Blick auf den in Stuttgart ansässigen Fußballverein. Nahles hatte sich nach 13 Monaten an der Parteispitze zurückgezogen.

 

Dass der Vergleich zwischen SPD-Vorsitzenden und VfB-Trainern gar nicht so abwegig ist, zeigen die Kollegen von MeinVfB mit einem Augenzwinkern:

Kretschmann nimmt Nahles in Schutz

„Die Frau ist ja gewählt worden. Die wussten doch, wie die ist“, nahm er Nahles gegen Kritik in Schutz. Er habe einen ähnlichen Umgang in Baden-Württemberg mit SPD-Ministern erlebt, sagte Kretschmann. Man habe Leute ins Land geholt - und als sie nicht sofort „funktioniert“ hätten, seien sie gleich fallengelassen worden. „Wenn man Leute beruft und wählt, hat man eine Verantwortung für die und kann nicht gleich beim ersten Schrecken, der passiert, sagen: jetzt tschüss.“

Kretschmann: „Lichtgestalten fallen halt nicht vom Himmel“

Damit spielte Kretschmann vermutlich auf Gabriele Warminski-Leitheußer an. Diese war von der SPD nach Baden-Württemberg geholt worden, um Kultusministerin zu werden. Nach nicht einmal zwei Jahren im Amt, in der sie viel Kritik auch von eigenen Leuten einstecken musste, trat sie auf Druck ihrer Partei 2013 zurück.

Er könne nur raten, mit Personen pfleglich umzugehen, sagte Kretschmann. „Lichtgestalten fallen halt nicht vom Himmel und wachsen halt auch nicht aus der Erde.“