Die Affäre um die zurückgetretene Intendantin des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB), Patricia Schlesinger, hat die Berliner Generalstaatsanwaltschaft die Ermittlungen übernommen.

In der Affäre um die zurückgetretene Intendantin des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB), Patricia Schlesinger, hat die Berliner Generalstaatsanwaltschaft die Ermittlungen übernommen. Die Übernahme sei wegen der Bedeutung der Sache erfolgt, teilte ein Sprecher der Behörde am Donnerstag auf Anfrage mit.

 

Die 61-jährige Schlesinger war am Sonntag als RBB-Intendantin zurückgetreten. Wenige Tage zuvor hatte sie nach zahlreichen gegen sie erhobenen Vorwürfen hinsichtlich ihrer Amtsführung bereits den ARD-Vorsitz abgegeben. Am Montag gab die Berliner Staatsanwaltschaft bekannt, ein Ermittlungsverfahren gegen die Journalistin, ihren Ehemann sowie den mittlerweile zurückgetretenen RBB-Verwaltungsratschef Wolf-Dieter Wolf eingeleitet zu haben. Dabei geht es demnach um den Verdacht der Untreue und der Vorteilsnahme.

Abendessen nicht richtig abgerechnet?

Unter anderem das Portal „Business Insider“ hatte nach und nach über immer mehr Vorwürfe gegen die 61-Jährige berichtet. Sie soll unter anderem Abendessen in ihrer Privatwohnung, für die der gebührenfinanzierte RBB aufkam, nicht richtig abgerechnet und ihren sehr hochwertigen Dienstwagen auch für private Fahrten genutzt haben. Die „Bild“-Zeitung berichtete außerdem von kostspieligen Umbauten in Schlesingers Büro.

Zudem soll der RBB-Verwaltungsratsvorsitzende Wolf in seiner Rolle als Aufsichtsratschef der landeseigenen Messe Berlin den Ehemann von Schlesinger und ehemaligen „Spiegel“-Journalisten Gerhard Spörl mit lukrativen Berateraufträgen versorgt haben. Diese sollen einen Gesamtwert von 140.000 Euro gehabt haben. Nach Bekanntwerden der Vorwürfe ließ Wolf bereits sein RBB-Amt ruhen. Zu Beginn der Woche trat er dann zurück - sowohl von seinem Amt bei dem Sender als auch bei der Messe.