Die Europäische Fußball-Union (Uefa) hat nach den Schimpftiraden des österreichischen Nationalspielers Marko Arnautovic nach seinem 3:1 gegen Nordmazedonien nun doch eine Ermittlung gestartet.

Nyon - Dem Österreicher Marko Arnautovic droht für seinen emotionalen, aber möglicherweise provozierenden Torjubel im EM-Vorrundenspiel gegen Nordmazedonien eine Strafe. Die Europäische Fußball-Union bestätigte am Dienstag die Einleitung eines Ethik- und Disziplinarverfahrens zu dem „Vorfall“ mit dem 32-Jährigen während der Partie am Sonntag. Arnautovic war vorgeworfen worden, nach seinem Tor zum 3:1-Endstand den mazedonischen Spieler Ezgjan Alioski beleidigt und dabei auch rassistische Äußerungen getätigt haben.

 

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Der Verband Nordmazedoniens hatte am Montagabend bei Facebook mitgeteilt, ein Beschwerdeschreiben an die Uefa geschickt zu haben, in dem „die schärfste Strafe für den österreichischen Nationalspieler“ gefordert werde. Arnautovic hatte zuvor am Montag die Kritik an seinem Jubel zurückgewiesen.

Arnautovic erklärt sich

Nach dem Spiel will sich Arnautovic bereits mit Alioski ausgesprochen und am Montag schließlich das Gespräch mit Nordmazedoniens Kapitän Goran Pandev gesucht haben. „Er ist ein guter Freund von mir und hat mir auch gesagt, vergiss alles, ich weiß, wie es im Fußball läuft und wie die Emotionen sind“, berichtete Arnautovic.

Alioski bestätigte gegenüber nordmazedonischen Medien, dass Arnautovic nach dem Spiel in die Kabine gekommen sei: „Wir haben gesprochen, er hat mir seine Hand gegeben und sich entschuldigt.“ Davon abgesehen, berichtete Alioksi, habe er gar nicht „gehört“, was Arnautovic gesagt habe: „Die Leute waren so laut.“

Arnautovic zeigte auch auf Instagram Reue mit den Worten „Më falni“, was „Entschuldigung“ auf Albanisch bedeutet Er habe, ergänzte er, „Freunde in fast jedem Land“ und stehe für Vielfalt: „Jeder, der mich kennt, weiß das.“

Die Nordmazedonier schrieben am Montag, man sei immer „gegen Nationalismus, Diskriminierung und alle anderen Formen von Beleidigungen und Ausbrüchen, die nicht im Sinne des Fußballs und der Werte stehen, für die wir alle zusammenstehen“. Man werde immer aufstehen und die Interessen und Würde der mazedonischen Nationalspieler verteidigen, wo immer sie auftreten würden.