Dank eines mobilen Verkaufswagens können Mitarbeiter das Geschäft wieder aufnehmen.

Weil der Stadt - Vor etwa drei Wochen herrschte fast noch Alltag bei der Tafel in Weil der Stadt: Nach den ersten großen „Corona-Hamsterkäufen“ gab es an einem Tag zwar kaum Obst und Gemüse, ansonsten ging alles seinen gewohnten Gang. „Ende der zweiten Märzwoche kam plötzlich der Einbruch“, erinnert sich Sonja Hallmayer, Leiterin der Tafel. Supermärkte konnten keine Frischwaren mehr liefern, ehrenamtliche Mitarbeiter, fast alles ältere Bürger, nicht mehr im Laden helfen. Auch die Kunden zogen sich immer mehr zurück. „Am Donnerstag, 19. März, mussten wir den Laden dann zumachen“, erzählt Sonja Hallmayer. Jetzt geht es wieder bergauf: Von Dienstag, 7. April, an wird die Weiler Tafel wieder geöffnet sein – und zwar mit einem Verkaufswagen.

 

Bevor die Tafel ihre Tore schließen musste, habe man die bisherigen Kunden noch mal ausreichend mit Waren versorgt, vor allem mit haltbaren Produkten, erzählt Hallmayer. „Nachdem wir zugemacht hatten, bekamen wir viele Anfragen, wie man uns unterstützen könnte, von Unternehmen und Firmen, aber auch von Privatleuten.“ Die Bäckerei Diefenbach zum Beispiel habe der Tafel einen Verkaufswagen, der gerade nicht benötigt wird, zur Verfügung gestellt. Der ist für einen weiteren Verkauf dringend notwendig: Denn die Bestimmungen, 1,50 Meter Abstand zueinander einzuhalten, ließen sich in dem engen Geschäft gar nicht umsetzen, so Hallmayer. Dank dieses Angebots kann die Tafel ihr Geschäft nun wieder aufnehmen.

Eingeschränktes Angebot

Der Wagen wird ab dem 7. April vor dem Tafelladen im Spitalhof stehen, von dort aus werden die Waren unter freiem Himmel an Kunden ausgegeben. „Wir werden allerdings ein eingeschränktes Angebot haben“, sagt die Tafelchefin. Zum einen bietet der Wagen schlicht weniger Platz als der Laden, zum anderen hat er für einige Lebensmittel nicht die passenden Bedingungen. „Alles, was man kühlen muss, also Molkereiprodukte und Ähnliches, können wir nicht anbieten.“ Auch Obst und Gemüse wird es vorerst nicht geben. „Wir konzentrieren uns auf Drogerieartikel und haltbare Lebensmittel.“

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In diesem Zusammenhang richtet sich Sonja Hallmayer an alle Bürger, denen es gerade finanziell nicht so schlecht geht, und bittet um Spenden der eben genannten Artikel. Sprich: Klopapier, Seife und Co., Konserven, Nudeln und dergleichen. Sie richtet außerdem einen Appell an alle, die gerade viele haltbare Lebensmittel zu Hause gehamstert haben: Sobald alles wieder seinen gewohnten Gang geht, solle man die Sachen lieber rechtzeitig einem Tafelladen spenden, bevor sie in den nächsten Jahren daheim verkommen.

Der Pool an Mitarbeitern, die von dem Stand aus verkaufen, ist ebenfalls gesichert, verspricht Sonja Hallmayer. Auch hier habe die Weiler Tafel nicht nur von den bisherigen Ehrenamtlern Rückhalt bekommen, sondern auch Hilfsangebote von anderen Bürgern und von der Stadtverwaltung erhalten.

Adresse und Öffnungszeiten

Wer bei der Weiler Tafel einkaufen möchte, kann dies zu folgenden Zeiten tun: dienstags von 10 bis 12 Uhr, donnerstags von 14 bis 18 Uhr. Der erste Öffnungstag ist Dienstag, 7. April. Auch am Gründonnerstag, 23. April, ist geöffnet. Verkauft wird von einem Verkaufswagen aus, der vor dem Tafelladen abgestellt ist.

Wer der Tafel Waren spenden möchte, kann dies am Freitag, 3. April, von 16 bis 18 Uhr tun, am Samstag, 4. April, von 10 bis 13 Uhr, oder am Montag, 6. April, von 16 bis 18 Uhr. Benötigt werden vor allem Drogeriebedarf sowie haltbare Lebensmittel wie Nudeln, Konserven oder H-Milch. Keine frischen, also schnell verderblichen oder zu kühlenden Lebensmittel mitbringen.

Die Tafel in Weil der Stadt befindet sich im Spitalhof, Stuttgarter Straße 51a. Telefonischer Kontakt unter 0 70 33 / 3 20 50 03, E-Mail-Adresse: info@tafelwds.de.