Eine Videoanleitung der Augsburger Puppenkiste für Coronaschnelltests löst einen Shitstorm von Querdenkern und Coronaleugnern aus. Nach einem Aufruf in den Sozialen Netzwerken werden die Kritiker überstimmt.

Stuttgart - „Husten, wir haben ein Problem!“ Mit einer humorvollen Videoanleitung für Coronatests mit Figuren aus der Augsburger Puppenkiste hat das bayrischen Kultusministerium einen viralen Hit gelandet. Unter dem Titel „Dr. Kasperls Coronatest“, zeigt Dr. Kasperle an Erwin dem Erdmännchen, wie Kinder in der Schule einen Corona-Selbsttest durchführen. Im Laufe des Videos wird das Coronavirus in einen Käfig gesteckt und von Dr. Kasperle auf den Mond geschossen.

 

Das Video hat das Ziel, Schüler über die Benutzung von Schnelltests aufzuklären, die ab Montag in Schulen in Bayern Pflicht sind. Schnell fand dies allerdings auch viel Beachtung in der Querdenker-Szene und löste dort einen Shitstorm aus.

Es sammelten sich viele negative Kommentare unter dem Video, Nutzer teilten Verschwörungstheorien und sprachen von einem „Verrat an unseren Kindern“. In dieser Zeit erhielt das Video mehr als 4000 Daumen nach unten.

Nutzer rufen zu Solidarität mit den Machern auf

Der aufkommende Shitstorm fand allerdings ein schnelles Ende. In den sozialen Netzwerken riefen viele Nutzer dazu auf, die Macher des Videos mit einer positiven Bewertung oder einem freundlichen Kommentar zu unterstützen. Der Hashtag #AugsburgerPuppenkiste trendete auf Twitter. Nach Kommentaren wie: „Zeigt den Leugnern, dass sie nicht in der Mehrheit sind“ wurde das Video mit positiven Kommentaren und Zuspruch überflutet. Mittlerweile hat das Video mehr als 22.000 Daumen nach oben erhalten und die positiven Kommentare überwiegen.

Auch aus der Politik kamen Stimmen zu dem Video. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Katja Mast aus Baden-Württemberg sagte: „Wer jetzt gegen die Augsburger Puppenkiste und die Macher hetzt, der hat gar nichts verstanden.“ Tests seien unverzichtbar für den Betrieb von Schulen und Kitas.

Für die Macher des Videos hatte der Streit der beiden Lager auch etwas Positives. Mittlerweile wurde das Video mit mehr als 700.000 Aufrufen zum viralen Hit und hält sich seit mehreren Tagen in den YouTube-Trends.