Fünf Titelgewinne hat Tennis-Olympiasieger Alexander Zverev in diesem Jahr schon gefeiert. Zum Abschluss der Saison kann der 24-Jährige noch einen nachlegen. Die Nummer drei der Welt schaffte in Turin wie bei den Olympischen Spielen einen Coup über den Topfavoriten.

Turin - Nach seinem Erfolg über Tennis-Topstar Novak Djokovic kann Deutschlands bester Tennisspieler Alexander Zverev beim Saisonfinale eine ähnliche Geschichte wie vor drei Jahren schreiben. 2018 hatte der Hamburger im zweiten Gruppenspiel gegen Djokovic verloren - und dann mit der Endspiel-Revanche den Turniersieg gefeiert. Diesmal unterlag der 24-Jährige in seinem zweiten Auftritt bei den ATP Finals dem russischen Spitzenspieler Daniil Medwedew - den er am Sonntag (17.00 Uhr/Sky) im Finale wiedertrifft.

 

Ein gutes Omen? „Ich hoffe es“, antwortete die Nummer drei der Welt in Turin nach seinem starken 7:6 (7:4), 4:6, 6:3 gegen den Weltranglisten-Ersten Djokovic. „Nicht immer wird es genau gleich sein. Aber ich weiß, dass ich es schon mal geschafft habe. Deswegen freue ich mich auf das Spiel.“

Match geht über rund zweieinhalb Stunden

Erst weit nach Mitternacht konnte der Goldmedaillengewinner von Tokio die Turiner Mehrzweckhalle nach einem Match über knapp zweieinhalb Stunden verlassen. Sein Final-Gegner Medwedew hatte sich schon am Samstagnachmittag locker gegen den norwegischen Außenseiter Casper Ruud 6:4, 6:2 durchgesetzt und gut eine Stunde weniger auf dem Platz verbracht. „Der Nachteil ist nicht das späte Spiel. Der Nachteil ist, dass ich gegen Novak Djokovic gespielt habe“, sagte Zverev. Das Match sei „100 Mal physischer“ gewesen.

Erst am Donnerstag hatte der Hamburger im Tiebreak des dritten Satzes seine fünfte Niederlage in Serie gegen Medwedew kassiert. Auch beim Masters-Turnier in Paris hatte er gegen den Weltranglisten-Zweiten, US-Open-Gewinner und Titelverteidiger den Kürzeren gezogen. „Seine Entwicklung ist Wahnsinn“, würdigte Zverev den Russen. „Er ist der, der sich am meisten verbessert hat in den letzten paar Jahren.“ Bei den ATP Finals, dem Jahresendturnier der besten Profis der Saison, hat Medwedew nach seinem Erfolg 2020 in London seine Serie auf neun gewonnene Partien nacheinander ausgebaut.

In Tokio die Goldmedaille gewonnen

Gegen Djokovic hatte sich Zverev auch bei den Olympischen Spielen im Sommer in Tokio in der Runde der besten Vier eindrucksvoll behauptet und anschließend die Goldmedaille gewonnen. „Das Match war viel, viel physischer. Wir sind viel mehr gelaufen“, sagte Zverev mit Blick auf das Duell am Samstagabend in Turin. „Ich bin froh, dass ich das Match gewonnen habe. Ich bin froh, dass ich im Finale bin. Das ist momentan die Hauptsache.“

In der Nacht zum Sonntag stand für ihn noch Regeneration mit Physiotherapeut Hugo Gravil und ein Eisbad auf dem Programm. „Ich werde versuchen, dass ich so frisch wie möglich bin“, kündigte Zverev an. Sein Urlaub muss noch einen Tag länger warten.