Für die Junge Union Deutschland ist es nur als Aprilscherz denkbar, sich für eine Cannabislegalisierung einzusetzen. Beim Stuttgarter Kreisverband sieht man das anders.

Familie/Bildung/Soziales: Viola Volland (vv)

Stuttgart - Beim Thema Cannabis-Legalisierung ist sich die Junge Union offenbar nicht einig. Der Vorsitzende der Stuttgarter Jungen Union, Maximilian Mörseburg, hat sich jetzt für eine Legalisierung der Droge ausgesprochen. In einer Mitteilung fordert er eine „ergebnisoffene Debatte“ und „keinen Aprilscherz“. Für ihn persönlich sei der erfolgreiche Gesundheitsschutz des Verbots nicht klar genug erkennbar, um so drastische Mittel wie eine Strafverfolgung zu rechtfertigen. „Ich bin daher gegen das Cannabis-Verbot in dieser Form“, schreibt Mörseburg. Der Umgang mit Cannabiskonsumenten sei kein Aprilscherz, sondern eine ernstzunehmende politische Abwägung.

 

„50 Prozent Politik und 50 Prozent Spaß“

Mörseburg bezieht sich damit direkt auf einen Post der Jungen Union Deutschland vom 1. April auf der Plattform Twitter: Über dem Bild eines Cannabisblatts prangte die Überschrift „Die Junge Union wird grün“ – dazu wurde angekündigt, in der kommenden Sitzung wolle sich der Bundesvorstand der Jungen Union für die Legalisierung von Hanf aussprechen. Schließlich folgte der Slogan: „Junge Union – das sind 50 Prozent Politik und 50 Prozent Spaß“. In Stuttgart kam der als Witz gemeinte Post jedenfalls offensichtlich nicht gut an. Mörseburg fordert nun von der CDU, die Debatte „mit wissenschaftlichem Input zu führen“. Von der Jungen Union Deutschlands erwarte er, das Thema ernsthaft anzustoßen.