Nach Streit mit Facebook Australischer Senat verabschiedet umstrittenes Mediengesetz

Die zweite Kammer hat dem neuen Mediengesetz zugestimmt. Dennoch muss der Gesetzesentwurf erneut ins Unterhaus in Canberra. Nach dem Streit mit Facebook hatten die Politiker Änderungen am Gesetzestext vorgenommen.
Sydney - Der Senat in Australien hat am Mittwoch ein neues Mediengesetz verabschiedet, das zuletzt zu einem heftigen Disput mit Facebook geführt hatte. Im Unterhaus war der so genannte „News Media and Digital Platforms Mandatory Bargaining Code“ bereits in der vergangenen Woche angenommen worden, jedoch muss die Abstimmung dort wiederholt werden, wie der Sender ABC berichtete. Grund: Im Streit mit Facebook über den Entwurf hatte die Regierung in Canberra am Dienstag Änderungen des Gesetzes zugestimmt. Der Internetgigant hatte daraufhin eingelenkt.
Mit dem Gesetz werden Google und Facebook künftig dazu gezwungen, örtliche Medienunternehmen zu bezahlen, wenn sie deren Inhalte verbreiten. Australien will damit erreichen, dass Werbeeinnahmen gerechter verteilt werden. Der Streit war zuletzt eskaliert.
Facebook hatte in der vergangenen Woche Nachrichtenseiten auf seiner Plattform für australische Nutzer gesperrt. Facebook-User konnten seither keine nationalen oder internationalen journalistischen Inhalte mehr teilen. Die Regierung hatte daraufhin am Montag angekündigt, man werde geplante Anzeigen auf Facebook zurückziehen. Am Dienstag wurde schließlich nach neuen Verhandlungen eine Einigung erzielt. Facebook erklärte daraufhin, die Sperre für australische Nachrichtenseiten auf seinem Online-Netzwerk werde wieder aufgehoben. Google hatte sich bereits in der vergangenen Woche mit großen Medienunternehmen auf Zahlungen geeinigt.
Unsere Empfehlung für Sie

Technische Störung in der Produktion Hier kostenlos digitale Ausgaben unserer Tageszeitungen lesen
Eine massive technische Störung in der Nacht zu Samstag hat die Produktion unserer Tageszeitungen beeinträchtigt. Deshalb erhalten Kunden kostenfreien Zugang zu unseren digitalen Ausgaben.

Vorfall in Köln Farbanschlag auf Auto von Karl Lauterbach
Bislang Unbekannte haben am Freitag einen Farbanschlag auf das Auto des SPD-Bundestagsabgeordneten und Gesundheitsexperten Karl Lauterbach verübt.

Häusliche Gewalt in der Coronakrise Die Frauen sind schutzlos
Die Kriminalstatistik belegt: Die Gewalt gegen Frauen und Kinder hat im Coronajahr zugenommen. Nur durch Ermutigung und Hilfe kommen Frauen aus dem Teufelskreis heraus, sagt StZ-Autorin Hilke Lorenz.

Griechenland und Türkei Pressekonferenz endet im Eklat
Kontrollverlust oder Husarenstück? Entgegen aller diplomatischen Gepflogenheiten hat der griechische Außenminister in Ankara sämtliche Streitpunkte zwischen den Nachbarstaaten offengelegt - vor laufenden Kameras. Nun wird auf beiden Seiten gerätselt, wie es weitergeht.

Patrick-Henry-Village in Heidelberg Das Ankunftszentrum soll bleiben
Zwar hat ein Bürgerentscheid die Verlagerung des Ankunftszentrum aus dem Patrick-Henry-Village in Heidelberg verhindert. Aber wo die Einrichtung für Flüchtlinge hinkommen soll, ist noch völlig offen.

Will Russland die Ukraine angreifen? Drohungen rund um den Donbass
Der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland schaukelt sich auf. Der Westen ist weitgehend einig, kommentiert Christian Gottschalk. Doch gerade jetzt macht die Ukraine einen großen Fehler.