Der Twitter-Dialog zwischen Greta Thunberg und der Deutschen Bahn zieht weiter seine Kreise. Nun will die Datenschutzbeauftragte Maja Smoltczyk mit der Bahn über den Umgang mit „personenbezogenen Reisedaten“ sprechen.

Berlin - Ein reger Twitter-Dialog zwischen Klimaaktivistin Greta Thunberg und der Deutschen Bahn hat ein Nachspiel. Die Berliner Datenschutzbeauftragte Maja Smoltczyk will den Sachverhalt zum Anlass nehmen, um mit der Bahn über den Umgang mit „personenbezogenen Reisedaten“ zu sprechen. Das Thema solle unabhängig vom Einzelfall besprochen werden, sagte ein Sprecher Smoltczyks am Mittwoch, nachdem der „Tagesspiegel“ berichtet hatte. Weder lägen Beschwerden vor, noch sei ein Verfahren gegen das Unternehmen geplant. „Wir sehen es aber generell kritisch, wenn die Bahn Daten von Reisenden veröffentlicht.“

 

Eine Zugfahrt Thunbergs hatte am Wochenende für Aufsehen gesorgt. Die 16-Jährige hatte am Samstag bei Twitter ein Foto gepostet, das sie auf dem Boden sitzend zwischen Koffern in einem ICE zeigt. Dazu hatte sie geschrieben: „In überfüllten Zügen durch Deutschland. Und ich bin endlich auf dem Heimweg!“. Sie war nach monatelanger Reise auf dem Rückweg nach Schweden.

Bahn twitterte über Thunbergs Sitzplatz

Die Bahn twitterte, Greta sei im ICE 74 zwischen Kassel und Hamburg auch in der Ersten Klasse gereist und auf ihrem Sitzplatz vom Zug-Team betreut worden. Thunberg erklärte daraufhin, ihr Zug von Basel aus sei ausgefallen, weshalb sie im Anschluss in zwei Zügen auf dem Boden gesessen habe. Dann habe sie einen Sitzplatz erhalten.

Die Deutsche Bahn erhalte aus den Buchungssystemen keine Fahrgastdaten, erklärte eine Sprecherin zur Ankündigung der Berliner Datenschützerin. „Im vorliegenden Fall hat die DB auf Nachfrage von Journalisten mit dem Bordpersonal des Zuges gesprochen, mit dem Greta Thunberg fuhr.“ Rechtsgrundlage sei ein berechtigtes Unternehmensinteresse laut Datenschutz-Grundverordnung.