Nach der brutalen Auseinandersetzung zwischen zwei rockerähnlichen Banden mit einem Toten in Esslingen hat die Polizei einen weiteren Tatverdächtigen ermittelt - sieben junge Männer sitzen bereites in Untersuchungshaft.

Esslingen - Nach einer brutalen Auseinandersetzung zwischen zwei rockerähnlichen Banden mit einem Toten in Esslingen ist ein weiterer Tatverdächtiger in Haft. Der 20-jährige habe sich am Donnerstag selbst gestellt, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Der türkische Staatsangehörige ist der Polizei bereit bekannt. Er wurde am Nachmittag einem Haftrichter vorgeführt und in Untersuchungshaft genommen.

 

Mit ihm sitzen mittlerweile acht junge Männer in Untersuchungshaft. Alle werden der rockerartigen Gruppierung Red Legions oder ihrem Sympathisantenkreis zugerechnet. Ihnen werden Mord und mehrfacher versuchter Mord vorgeworfen. Die Polizei fahndet noch nach etwa zwölf weiteren jungen Männern. Die Verhafteten würden immer wieder vernommen, um auf die Spur der weiteren Täter zu kommen. Ob es bereits Geständnisse gab, war zunächst nicht zu erfahren.

Heftige Kämpfe um die Vorherrschaft im Großraum Stuttgart

In der Nacht zum Samstag hatten 20 Personen mit Verbindungen zu den Red Legions eine Gruppe von zehn Männern, die größtenteils der rivalisierenden Straßengang Black Jackets angehörten, angegriffen. Dabei wurde ein 22-Jähriger durch mehrere Messerstiche getötet. Fünf weitere Männer wurden schwer und fünf leicht verletzt. Die Opfer gehören den Black Jackets an. Der Polizei zufolge liefern sich die beiden Banden immer wieder heftige Auseinandersetzungen um die Vorherrschaft im Großraum Stuttgart.

Die Red Legions gibt es nach Polizeiangaben in Baden-Württemberg bislang nur in Stuttgart und Umgebung. „Wir wissen erst seit 2010, dass es sie gibt. Polizeibekannt sind sie erst seit diesem Jahr“, sagte eine Polizeisprecherin. Die Red Legions tragen wie die Black Jackets einheitliche Kleidung und werden als gewaltorientiert eingestuft. Eine politische Motivation ist den Ermittlern zufolge nicht erkennbar.

Vor allem aufgrund von Revierstreitigkeiten gibt es immer wieder Probleme zwischen Red Legions und Black Jackets. Letztere beschäftigen in jüngster Zeit wegen mehrerer schwerer Gewaltdelikte und wegen Raubes immer wieder die Sicherheits- und Justizbehörden.