Die vielen beschädigten Bäume im Schlossgarten und im Rosensteinpark machen Fans der Stuttgarter Anlagen traurig. Freuen dürfen sich jedoch die Giraffen in der Wilhelma über reichlich Grünfutter nach dem Sturm.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Die Sturmschäden im Schlossgarten sind keine gute Nachricht: Baumriesen, die zum Teil mehr als 100 Jahre alt waren, sind dabei entwurzelt worden. Doch es gibt am Rande auch eine gute Nachricht. Denn die Tierpfleger der Wilhelma haben auf ihre Weise geholfen, die Überreste des Unwetters zu beseitigen – und dabei das Futterlager aufgefüllt. Tiefgekühlt liegen dort nun leckere Baumblätter. Im Winter tauen die Pfleger diese für Giraffe, Okapi und noch ein paar Arten, die auf Blattfutter stehen, auf.

 

„Es ist schade um die Bäume, aber unsere Tierpfleger haben sich gefreut, dass sie direkt in der Nachbarschaft so viel Futter abholen konnten“, sagt Wilhelmadirektor Thomas Kölpin am Donnerstag bei einem Rundgang zur Begutachtung der Sturmschäden im Schlossgarten. Die Pfleger seien nach dem Sturm in den Park gegangen und hätten das Futter dort abgeholt. Die Abstimmung mit der Parkpflege war einfach, denn auch diese ist auf den Landesflächen des Schlossgartens eine Abteilung der Wilhelma.

Bis zum Winter müssen die Lager voll sein

1500 bis 2000 Beutel Blätter frieren die Tierpfleger für die Tiere ein, die ausschließlich Blätter futtern. Die Rede ist dabei nicht von kleinen Gefrierbeuteln, in denen Hausfrauen und Hausmänner breite Bohnen oder blanchierte Brokkoliröschen einfrieren. Sondern von Tüten in der Größe eines Müllsackes.

Normalerweise würden sich die Tierpfleger mit Förstern in der Region abstimmen und dann in Wäldern das Futter holen. Dort würden sie genug bekommen. Jedoch seien die Wege dann weiter. Das vom Sturm herabgerissene Grün hingegen lag in unmittelbarer Nähe.

Wie sich die Bäume des zoologisch-botanischen Gartens am Montagabend im Sturm bogen, beobachtete Thomas Kölpin von seiner Dienstwohnung auf dem Wilhelmagelände aus. Zu Schaden gekommen sei dort aber kein Baum. „Es stehen noch alle“, sagt Kölpin.