Das Land 25 schickt zusätzliche Polizeibeamte nach Freiburg. Nach einer Serie schwerer Verbrechen sollen die Beamten für sichtbare Präsenz auf den Straßen sowie für zusätzliche Kontrollen sorgen.

Freiburg - Nach einer Serie schwerer Verbrechen in und um Freiburg schickt das Land 25 zusätzliche Polizeibeamte in die Stadt. Sie sollen für sichtbare Polizeipräsenz auf den Straßen sowie für zusätzliche Kontrollen sorgen, sagte Innenstaatssekretär Martin Jäger am Freitag nach Gesprächen mit der Stadtverwaltung und den örtlichen Polizeibehörden in Freiburg. Ziel sei es, das angeschlagene Sicherheitsgefühl der Bürger zu verbessern. Die Beamten kommen den Angaben zufolge von einem landesweit agierenden Einsatzzug der Polizei. Dieser soll bis mindestens Jahresende in Freiburg bleiben. Erstmals eingesetzt werden die Polizisten an diesem Samstag (3.12.).

 

„Wir wollen den Menschen Ängste nehmen“, sagte Jäger, der im Innenministerium für die Polizei zuständig ist. Die Häufung schwerer Kriminalität in und um Freiburg in den vergangenen Monaten habe zu einer Verunsicherung in der Bevölkerung geführt. Dieser wolle das Land mit den zusätzlichen Polizisten entgegenwirken.

Zwei Morde innerhalb von drei Wochen

Zudem werde es nächstes Jahr vor Ort eine „Sicherheitspartnerschaft“ erarbeiten. Es gehe darum, gemeinsam Konzepte gegen Straftaten zu erarbeiten. Dies sei im ganzen Land geplant, Freiburg werde den Anfang machen und als Pilotprojekt dienen.

Mitte Oktober war in Freiburg eine 19 Jahre alte Studentin in Freiburg vergewaltigt und getötet worden. Drei Wochen später wurde in Endingen bei Freiburg eine 27-Jährige Opfer eines ähnlichen Verbrechens. Ob beide Taten zusammenhängen, ist nach wie vor unklar.

In beiden Fällen ermitteln mehr als 100 Beamte, sagte Polizeipräsident Bernhard Rotzinger. Eine heiße Spur gebe es nicht. Zudem sorgten mehrere weitere schwere Straftaten für Unruhe. Bei den Ermittlungen helfen daher das Landeskriminalamt (LKA) in Stuttgart sowie Kriminalbeamte aus dem ganzen Land.

„Sicherheitsgefühl der Menschen derzeit ist nachhaltig gestört“

Freiburgs Oberbürgermeister Dieter Salomon (Grüne) fordert bereits seit acht Jahren mehr Polizisten für die Stadt. Freiburg ist statistisch gesehen seit vielen Jahren die Kriminalitätshochburg in Baden-Württemberg. Zudem gibt es nach zwei ungeklärten Mordfällen eine große Unsicherheit in der Bevölkerung.

„Das Sicherheitsgefühl der Menschen derzeit ist nachhaltig gestört“, sagte Salomon: „Es gibt das Gefühl, dass man sich alleine, vor allem nachts, nicht mehr auf die Straße trauen kann. Das ist ein Zustand, den wir nicht tolerieren können.“ Es sei richtig, dass das Land reagiere und zudem in den kommenden fünf Jahren 1500 neue Polizisten einstellen wolle. Davon werde langfristig auch Freiburg profitieren.