Nordkorea sieht die Verlegung einer Gruppe von US-Flugzeugträgern als neue Stufe der vermeintlichen Invasion - und droht vorab bereits mit Gegenmaßnahmen.

Pjöngjang - Nordkorea hat nach der Verlegung einer US-Flugzeugträgergruppe in den Westpazifik mit einem hartem Gegenschlag gedroht, sollte es zu weiteren militärischen Maßnahmen kommen. Man werde die USA gänzlich für die katastrophalen Folgen ihrer ungeheuerlichen Maßnahmen zur Verantwortung ziehen, sagte ein Sprecher des nordkoreanischen Außenministeriums laut der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA.

 

Die USA hatten den Marineverband um den Flugzeugträger „USS Carl Vinson“ in den Westpazifik verlegt, nachdem er aus Singapur ausgelaufen war. Zu der Flugzeugträgergruppe gehören mehrere Kreuzer und Zerstörer. Sie war am 5. Januar bereits von San Diego in den westlichen Pazifik entsandt worden, um an mehreren Manövern mit der japanischen und südkoreanischen Marine teilzunehmen. Die Gruppe patrouillierte danach auch im Südchinesischen Meer.

Nordkorea schürt mit seinem Raketen- und Atomprogramm seit Jahren die Spannungen in der Region. US-Kriegsschiffe patrouillieren oft in dem Gebiet, auch, um militärische Stärke zu demonstrieren. Nordkorea sieht die jährlichen gemeinsamen Militärmanöver der USA und Südkorea als Probe für eine mögliche Invasion und versucht, mit Raketentests Stärke zu demonstrieren - diese verstoßen jedoch gegen internationale Abkommen.

Nordkorea droht den USA

Die Verlegung der Schiffe sei ein Beweis dafür, dass die Pläne einer Invasion der Demokratischen Volksrepublik Korea eine ernste Phase erreichten, hieß es in der Mitteilung des Außenministeriums. Sollten die USA wagen, nach präventiven Attacken oder einer „Entfernung der Hauptquartiere“ zu rufen, sei Nordkorea bereit, in jeder Form zu antworten.

Die Mitteilung aus Nordkorea wurde nur kurz nach der Aussage von US-Außenminister Rex Tillerson veröffentlicht, nach dem der Angriff in Syrien nach einer mutmaßlichen Giftgas-Attacke der Regierung Baschar al-Assads als eine Nachricht an alle Nationen zu verstehen sei, die außerhalb internationaler Vorgaben agierten. Er nannte Nordkorea dabei nicht direkt - der Kontext war jedoch klar.

„Wenn du internationale Abkommen verletzt, wenn du deinen Verpflichtungen nicht nachkommst, wenn du eine Bedrohung für andere bist, kommt irgendwann der Punkt, an dem eine Reaktion darauf erfolgen wird“, sagte Tillerson dem TV-Sender ABC. Der Nationale Sicherheitsberater Trumps, Herbert Raymond McMaster, nannte die Entscheidung, die Flugzeugträgergruppe zu verlegen, wohl überlegt.