Nachdem ein bislang Unbekannter einen Polizisten bei einer Kontrolle in Sindelfingen mit seinem Auto mitgeschleift hatte und selbst durch einen Schuss verletzt wurde, ist der Mann weiterhin auf der Flucht. Zeugen haben ihn eventuell in Stuttgart gesehen, doch die Polizei tappt im Dunkeln.

Sindelfingen - Nach dem Vorfall bei einer Verkehrskontrolle in Sindelfingen am späten Dienstagabend fehlt von dem verletzten Täter noch immer jede Spur. Zwar haben Zeugen in der Stuttgarter Innenstadt und in der Stadtbahn U1 einen Mann mit blutverschmierter Kleidung gesehen, doch bislang gebe es aufseiten der Polizei keine weiteren Erkenntnisse, wie ein Polizeisprecher auf Anfrage mitteilt. Auch habe es bislang keine weiteren Hinweise von Zeugen gegeben.

 

So ereignete sich der Fall am Dienstagabend

Gegen 23 Uhr erhielt die Sindelfinger Polizei einen Hinweis von Berliner Polizeikollegen, dass ein unterschlagenes Auto in der Umgebung von Sindelfingen unterwegs sei. Das Auto sollte ursprünglich beschlagnahmt werden. Tatverdächtig sei ein 23-jähriger Mann. Kurz darauf entdeckte eine Polizeistreife den Audi A5 mit Berliner Kennzeichen, in welchem ein Mann augenscheinlich schlief, so die Mutmaßung der Polizei. Als die Beamten die Beifahrertür öffneten, startete der bisher Unbekannte den Motor seines Wagens plötzlich, fuhr rückwärts und schleifte dadurch einen Polizisten rund 15 Meter mit. Dieser gab noch einen Schuss ab, bevor der Mann davonfuhr.

Zu einem Gespräch zwischen Beamten und dem Verdächtigen kam es laut Polizei nicht, der Audi-Fahrer gab offenbar sofort Gas, als die Polizisten Kontakt aufnehmen wollten. Bei dem Flüchtigen handelt es sich wahrscheinlich auch um den Mann mit dem unterschlagenen Auto. Davon geht die Polizei aus, gesichert sei die Information aber noch nicht, teilte ein Polizeisprecher mit.

Blut im Fluchtauto deutet auf Schussverletzung hin

In der Nacht zum Mittwoch, gegen 0.40 Uhr, wurde der Wagen des Flüchtigen schließlich verlassen auf einem Parkplatz vor dem Sindelfinger Krankenhaus gefunden. Da die Polizei Blutspuren in dem Wagen vorfand gehen die Beamtem davon aus, dass das Blut aus der Schussverletzung resultiert. Eine groß angelegte Suche nach dem Mann blieb bislang erfolglos. Die Polizei war bis in die frühen Morgenstunden mit 60 Einsatzkräften samt Spürhund im Einsatz. Zudem wurde ein Hubschrauber eingesetzt, um den flüchtigen Mann aus der Luft ausfindig zu machen. Diese umfangreiche Suchaktion wurde nach Auskunft des Polizeisprechers im Laufe des Mittwochs eingestellt.

Die Kriminalpolizeidirektion Böblingen bittet Zeugen, die einen verletzten Mann gesehen haben oder sonstige Hinweise zu dem Fall geben können, sich unter der Telefonnummer (0 800) 11 00 225 melden.