Außenminister Westerwelle dringt nach der Wiederwahl von US-Präsident Obama wieder verstärkt auf den Abzug der letzten US-Atomwaffen aus Deutschland.

New York - Außenminister Guido Westerwelle dringt nach der Wiederwahl von US-Präsident Barack Obama wieder verstärkt auf den Abzug der letzten US-Atomwaffen aus Deutschland. Die sogenannten taktischen Atomwaffen müssten „noch stärker in den Abrüstungsprozess“ eingezogen werden, sagte Westerwelle am Mittwoch am Rande eines Besuchs bei den Vereinten Nationen in New York. „Das betrifft natürlich auch die taktischen Atomwaffen, die bei uns noch stationiert sind. Jetzt geht es darum, dass den richtigen politischen Zielen auch wirklich greifbare Ergebnisse folgen“, sagte er.

 

Ziel: Deutschland atomwaffenfrei machen

Nach Expertenschätzung lagern im Fliegerhorst Büchel in der Eifel aus den Zeiten des Kalten Kriegs noch zehn bis 20 US-Atomsprengköpfe, für deren Einsatz im Ernstfall die Bundeswehr Tornado-Kampfflieger bereit hält.

Das Ziel, Deutschland atomwaffenfrei zu machen, ist auch Bestandteil des schwarz-gelben Koalitionsvertrags. Westerwelle sagte, nach den Wahlen in Russland und den USA gebe es jetzt eine „enorme Chance für weitere Dynamik im Abrüstungsprozess“.