Nach den Recherchen des „Team Wallraff“ verliert die Fast-Food-Kette Burger King nun auch ihre Vegan-Labels. In einem Fernsehbeitrag wurden schwere Vorwürfe erhoben – auch in Sachen Hygiene.

Baden-Württemberg: Lea Krug (lkr)

Mit dem grün-gelben Symbol mit einem „V“ in der Mitte kann Burger King nun erst einmal nicht mehr werben. Nach den Undercover-Recherchen von RTL und dem „Team-Wallraff“ hat V-Label der Kette nun die Nutzung entzogen. Der Vorwurf der Journalisten im entsprechenden Beitrag: Statt veganen Patties oder veganer Soße sei auch mal echtes Hackfleisch oder Mayo auf dem Burger gelandet. Basis für die Vorwürfe waren entsprechende Aufnahmen mit versteckten Kameras.

 

„Das V-Label erkennt angesichts von Recherchen des Senders RTL, dass Burger King Deutschland die Einhaltung seiner vertraglichen Pflichten aktuell nicht möglich ist“, heißt es auf der Seite des Lizenzgebers. Fünf Produkte sind davon betroffen, unter anderem etwa die „Plant-based Nuggets“ oder der „Plant-based Long Chicken“. Erst vor wenigen Monaten hatte die Tierschutzorganisation Peta Letzteren sogar mit dem „Vegan Food Award 2022“ ausgezeichnet und die Kette als besonders vorbildlich gelobt.

Neben den Vorwürfen, es würden nicht nur vegane Produkte verwendet, ging es aber auch um Mängel in Sachen Hygiene, Lebensmittelsicherheit und Arbeitsbedingungen.

So reagierte Burger King auf die massiven Vorwürfe

Burger King hat nach den Recherchen von RTL insgesamt fünf Filialen vorübergehend geschlossen. Man nehme „die erhobenen Vorwürfe sehr ernst“, teilte die Kette vor wenigen Tagen mit. Es habe im September außerdem eine externe Überprüfung aller 750 Filialen in Deutschland gegeben. „Unsere detaillierte Analyse hat gezeigt, dass [...] es uns aber in einzelnen Fällen nicht gelungen ist, diese vor Ort bei allen Mitarbeitenden zu verankern. Wir werden daher auch unsere Trainingskultur weiterentwickeln und intensivieren“, schrieb Burger King. Außerdem wolle man eine Whistleblower-Hotline für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einrichten, damit sie künftig über die Probleme in Filialen berichten können.