Ende März ist Matthias Warnig als Chef der Pipeline-Firma Nordstream 2 in Rente gegangen. An seine Stelle tritt ein Gremium, dessen Mitglieder anonym bleiben – mit Bedacht.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Wäre alles nach Plan gelaufen, dann hätte Matthias Warnig zum Abschied wohl einen großen Bahnhof bekommen. Viele Jahre seines Berufslebens hat der in Staufen bei Freiburg lebende Manager dem Bau der Nord-Stream-Pipelines gewidmet – erst der ersten, dann der zweiten. Doch für den engsten deutschen Putin-Vertrauten hat sich mit dem Ukraine-Krieg alles geändert. Die Röhren sind gesprengt, die im Schweizer Zug ansässige Firma steht unter der Aufsicht eines Sachwalters – und von Warnigs einstigem Ansehen ist auch nicht mehr viel geblieben.