Die SPD in Baden-Württemberg ist nach der Abstimmung über den Parteivorsitz zerrissen. Nun bringen die Sozialdemokraten aus Stuttgart drei Namen ins Spiel.

Stuttgart - Nach dem überraschenden Ausgang des SPD-Mitgliederentscheids über den Landesvorsitz gibt es Forderungen nach einem Übergangskandidaten für den Chefsessel. Der Vorsitzende der SPD Stuttgart, Dejan Perc, sagte am Mittwoch, der Landesverband sei zerrissen. Es sei nun die wichtigste Aufgabe eines neuen Vorsitzenden, versöhnend zu wirken. „In dieser Situation halten wir es daher für am besten, jemanden zu finden, der explizit als Kompromiss- und Übergangskandidat angesehen werden kann“, sagte Perc.

 

Herausforderer Castellucci will antreten

Dies solle jemand sein, der sich durch eine lange politische Karriere Verdienste um die Partei erworben habe, Kenntnis über die Strukturen und die handelnden Personen habe und keine eigenen Interessen verfolge. „Ich könnte mir für diese Aufgabe gut jemanden vom Schlage eines Lothar Binding, eines Gernot Erler oder eines Ivo Gönner vorstellen.“ Gönner war Oberbürgermeister in Ulm. Binding ist Bundestagsabgeordneter. Erler war Staatsminister im Auswärtigen Amt.

Noch-Parteichefin Leni Breymaier hat zwar den SPD-Mitgliederentscheid gewonnen. Sie will aber am Samstag beim Parteitag nicht wieder kandidieren, weil das Ergebnis zu knapp war. Herausforderer Lars Castellucci, der das Basisvotum verloren hat, will hingegen antreten.