Finanzbürgermeister Michael Föll wechselt im kommenden Frühjahr ins Kultusministerium. damit scheidet er auch als Wasenbürgermeister aus, ein Amt, das er überaus gerne wahrgenommen hat.

Bad Cannstatt - Im Januar 2004 trat Michael Föllseinen Posten als Finanzbür germeister der Landeshauptstadt Stuttgart an. Ein halbes Jahr später wurde er von den Schaustellern zum Wasenbürgermeister gekürt und erhielt beim traditionellen Schaustellerfrühstück die Amtskette umgehängt. „Jetzt bin ich ein richtiger Bürgermeister“, stellte er stolz fest. Denn in dieses Amt wird man nicht gewählt, sondern von den Schaustellern ernannt. Nur drei Wasenbürgermeister gab es bisher. Rolf Lehmann war von 1985 bis 1992 der erste, ihm folgte Dieter Blessing, der im Jahr 2000 dazu ernannt wurde.

 

Amt gerne ausgeübt

Michael Fölls Amtszeit im Stuttgarter Rathaus endet im kommenden Frühjahr, er wechselt bekanntlich ins Kultusministerium des Landes. Damit endet auch die Zuständigkeit für die Wasenveranstaltungen und seine Amtszeit als Wasenbürgermeister. Dieses Amt hat er sehr gerne ausgeübt. Das betonte Föll immer wieder. „Für einen Cannstatter gibt es nichts Schöneres als dieses Amt.“ Der Wasen habe für ihn eine besondere Bedeutung. Daher hatte er auch immer großes Verständnis für die Sorgen und Nöte der Schausteller, Marktkaufleute und Festwirte und ein offenes Ohr.

„Wir kommen sehr gut mit dem Wasenbürgermeister aus“, bestätigt Mark Roschmann, der Vorsitzende des Schaustellerverbandes Südwest. Roschmann erinnert sich gut an seine eigenen Anfänge mit Föll. „Ich wurde damals quasi ins kalte Wasser geworfen und bin sehr gut aufgenommen worden.“ Roschmann war 2015 für den überraschend verstorbenen Joachim Hohl zum Schausteller-Chef im Verband Südwest gewählt worden. Die Zusammenarbeit mit dem Wasenbürgermeister passte. „Es hat sofort funktioniert.“

Kein Wunschkandidat

So soll es auch mit dem Nachfolger von Föll werden, der dann die Zuständigkeit für Volks-, Frühlingsfest und Weihnachtsmarkt übernimmt. Dem Schaustellerverband wäre es recht, wenn Föll den Nachfolger noch einarbeitet und „sagt, wie der Hase läuft“. Sobald die Nachfolge feststeht, werde das Gespräch gesucht. Noch zwei Termine hat Roschmann in diesem Jahr bei Föll. „Da kann einiges geklärt werden.“

Wunschkandidaten gibt es keinen. „Wir nehmen es, wie’s kommt und hoffen, dass sich die Person auch mit der Schausteller-Materie auskennt.“ Ob es dann allerdings auch zum Titel Wasenbürgermeister reicht, wird sich zeigen. Die Schausteller bauen auf ihren guten Draht zu den Stadträten und das bisherige Einvernehmen mit der städtischen Verwaltung. „Wir haben einen guten Stand. Da wird uns sicher keiner die Türe zusperren.“ Das Frühlingsfest im kommenden Jahr wird am 20. April eröffnet. Man darf gespannt sein, wer das Fass ansticht.