Mit der Sommerpause kehrt Ruhe ein im Politbetrieb in Baden-Württemberg. Bei den Grünen ist es eine gespannte Ruhe. Hinter den Kulissen feilt man an der Strategie für den, der auf Ministerpräsident Kretschmann folgen soll.

Entscheider/Institutionen: Annika Grah (ang)

Es war ein symbolträchtiger Ort, den die Parteistrategen nicht besser hätten wählen können. Im Stuttgarter Haus der Architekten, wo die Grünen einst den Grundstein für die erste von ihr geführte Landesregierung legten, spricht Cem Özdemir Anfang Juli. Angesichts des Bogens, den der Redner spannt, fragt man sich, in welcher Funktion er spricht. Angekündigt ist eine Rede des für Wald zuständigen Bundeslandwirtschaftsministers zum Wohnungs- und Holzbau. Doch Özdemir wird grundsätzlich und formuliert Sätze wie: „Wir sollten eins nicht vergessen, die Unterschiede, die wir jeweils zum anderen haben, sind immer kleiner wie die Unterschiede, die wir gemeinsam haben gegenüber denjenigen, die unser wunderbares Land und unser wunderbares Europa kaputt machen wollen und zwar von rechts wie von links.“ Es sind staatstragende Töne, wie man sie auch oft von Ministerpräsident Winfried Kretschmann hört.