Vor einem Jahr haben die Genusstage das Erbe des Sommerfestes angetreten. Für diesen August ist das neue Party-Format gestrichen, da mit der Fußball-EM sehr viel losgewesen sei, heißt es bei in.Stuttgart. Was ist fürs nächste Jahr geplant?

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Kaum eine Open-Air-Party in Stuttgart war so beliebt und lockte so viele Menschen aus dem Umland an: Seit 1991 hat das Sommerfest die Massen ins schicke Ambiente der weißen Zelte gelockt. 2019 fand es das letzte Mal statt. Danach folgte coronabedingt eine Pause, nach deren Ende es keine Fortsetzung gab. Personalnot, Abschied von Sponsoren, wachsende Unzufriedenheit mit dem kulinarischen Angebot – die Veranstalter von in.Stuttgart nannten mehrere Gründe, warum sie etwas Neues wagen wollten.

 

Beim Genuss war „noch Luft nach oben“

„Klein, aber fein“ – so lautete die Überschrift für das Nachfolgefest, das unter dem Titel „Genusstage“ im August vorigen Jahres an weiß eingedeckten Tischen Premiere rund um die denkmalgeschützte Markthalle sowie im modernen Dorotheen-Quartier gefeiert hat. Bei einer deutlichen Verkleinerung der Feierfläche sollte die kulinarische Qualität steigen. In unserer Zeitung war danach zu lesen: „Beim Genuss ist noch Luft nach oben.“ Um ein neues Fest zu entwickeln, brauche man Zeit.

Bisher fehlt die Zeit. Mit der vierwöchigen Fußball-EM hatte in.Stuttgart so viel zu tun, dass in diesem August die Genusstage ausfallen. „Aufgrund der Veranstaltungsdichte“ habe man beschlossen, dass die Neuerfindung eines Stadtfestes im Jahr 2024 „ausgesetzt“ wird, heißt es auf der Homepage. Ob es im August 2025 weitergeht, ist noch offen.

„Wir müssen in uns gehen und darüber nachdenken, ob und wie wir weitermachen“, sagt Thomas Lehmann, der Geschäftsführer der Märkte Stuttgart GmbH. Auch er war mit den Genusstagen im vergangenen Jahr nicht ganz zufrieden. Vielleicht reiche es aus, ein reines Markthallenfest zu veranstalten, sagt der Märkte-Chef. Die Kosten für Stadtfeste stiegen immer weiter, sodass es oft schwer sei, sie zu finanzieren. Und es hängt immer vom Wetter ab, ob etwas funktioniert.

Auch in.Stuttgart hat noch nicht beschlossen, ob die Genusstage nach der Pause im Sommer kommenden Jahres fortgesetzt werden, sagt der Abteilungsleiter Marcus Christen. Mit einer Entscheidung wird im Herbst gerechnet.

Viel hängt immer vom Wetter ab