Wie kommunaler Klimaschutz funktioniert, erklärt Berthold Hanfstein, der Leiter der Energieagentur.

Leonberg - Die Energieagentur des Landkreises Böblingen berät Bürger, Unternehmen, aber auch Kommunen. Der Leiter, Berthold Hanfstein, erklärt, wie sich Energie- von Klimaschutzmanagement unterscheidet.

 

Herr Hanfstein, wie funktioniert kommunaler Klimaschutz?

Da geistert derzeit eine ganze Reihe an Begriffen rum, von der klimaneutralen Verwaltung bis zu energetisch Wirtschaften. Zentral sind aber kommunales Energiemanagement und Klimamanagement.

Was unterscheidet die beiden Begriffe?

Ein Energiemanager ist in der Regel ein Ingenieur. Das Energiemanagement befasst sich mit den kommunalen Liegenschaften wie Schulen, Kitas, Sporthallen und Rathäuser. Der Ansatz ist, dass es nicht reicht, sich einmal im Jahr die Rechnung für Wasser, Strom und Wärme vorlegen zu lassen. Man sollte mindestens einmal monatlich erheben, wie hoch der Verbrauch ist. Zum Beispiel, um Fehler zu beheben oder einfach Ansatzpunkte zu erkennen, um den Energieverbrauch zu senken.

Berthold Hanfstein Foto: Landratsamt Böblingen

Und was macht der Klimaschutzmanager?

Das Thema geht viel weiter und bezieht zum Beispiel auch ein, Bürger und ansässige Unternehmen zu informieren. Der Klimaschutzmanager ist eher Umweltwissenschaftler. Sein Arbeitsfeld beinhaltet aber auch sehr viel Öffentlichkeitsarbeit. Der Klimaschutzmanager gibt dem Thema sozusagen ein Gesicht.

Was lohnt sich für eine Kommune eher: ein Energie- oder ein Klimaschutzmanager?

So was ist immer schwierig zu beurteilen, wenn es um das Thema Öffentlichkeitsarbeit geht. Beim Energiemanager kann man das schon eher beziffern. Die Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg, kurz KEA, hat basierend auf Erfahrungswerten von Kommunen die möglichen Energieeinsparungen auf zehn bis 15 Prozent beziffert. Bilanziell rechnet sich die Stelle also.

Wo im Kreis Böblingen gibt es bereits Klimaschutzmanager?

Herrenberg, Böblingen und Sindelfingen beschäftigen einen Klimaschutzmanager.