Die Fußballweltmeisterschaft stärkt Frauen den Rücken, sagt die Stuttgarter Gleichstellungsbeauftragte Ursula Matschke.

Stuttgart - Der Fußball als reine Männerdomäne ist Geschichte. Das zeigt sich auch im Vorfeld der kommenden Weltmeisterschaft. Die weibliche Nationalelf wird in Sammelalben und den Medien gefeiert. Die Fußballerinnen haben sich in der Branche durchgesetzt.

 

Frau Matschke, die WM der Frauen wird dieses Mal ähnlich gefeiert wie die Spiele der Männer 2010. Wie bewerten Sie das?

Zunächst ist die WM ein nationales Event, das integrativen Charakter hat. Das haben Frauen- und Männerfußball gemeinsam. Interessant ist aber, dass Fußball in der Öffentlichkeit als reine Männerdomäne aufgebrochen worden ist.

Was bedeutet das für das Selbstverständnis von Frauen?

Es ist wichtig, dass die Polarisierung zwischen den Geschlechtern aufhört. Mit der Eroberung klassisch männerdominierter Institutionen wie der FIFA und der UEFA kann das Selbstverständnis von Frauenfußball gestärkt werden. Zudem wurde Fußballerinnen lange zugeschrieben, dass sie nicht feminin seien. Das hat aufgehört. Unser Team zeigt, dass jede Frau so weiblich sein kann, wie sie möchte. Das ist ein positives Signal.

Lässt sich die Wahrnehmung des Sports auf andere Bereiche übertragen?

Ich denke schon, dass gesellschaftspolitische Entwicklungsprozesse hinsichtlich Chancengleichheit parallel laufen können. In Wirtschaftsunternehmen bemüht man sich ja schon länger um mehr Frauen. Grundsätzlich gilt: Je mehr Gleichberechtigung gezeigt wird, desto mehr kommen wir voran.

Projekte zur WM wollen die Integration von Frauen fördern. Ist das hilfreich?

Für die Integration setzt die WM ein Zeichen. Hier sehen Mädchen, wie sich Frauen innerhalb einer Mannschaft stärken. Das ist besonders für Mädchen wichtig, die sich in ihrer Kultur besonders im sportlichen Bereich durchsetzen müssen.