Es gibt so viele Kochbücher. Ob sie was taugen, merkt man erst, wenn man daraus kocht. Heute: Shakshuka aus „New York – Capital of Food“.

Freizeit & Unterhaltung: Anja Wasserbäch (nja)

Stuttgart - Obwohl es im Internet massig Rezepte für umsonst gibt, sind Kochbücher nach wie vor sehr beliebt. Weil man sie richtig anfassen kann, weil man stundenlang darin blättern kann, weil sehr viel Arbeit darin steckt. Ob sie aber wirklich etwas taugen, merkt man jedoch erst, wenn man daraus kocht. Sind die Zutaten auch im nächstgelegenen Supermarkt zu bekommen? Sind die Anleitungen nachvollziehbar? Und: Schmeckt das Ergebnis denn? Dieses Mal im Test: „New York – Capital of Food“.

 

Wer ist das?

Ein Team, ein paar Freunde, Fans von New York City – das sind Lisa Nieschlag und Lars Wentrup, die im anderen Leben eine Design-Agentur haben. Sie fotografieren, bloggen, schreiben und kochen aber auch gerne. Daraus entstehen dann auch Bücher.

Was ist das für ein Buch?

Es geht um den Big Apple, um Gerichte, die es in New York in Cafés und Restaurants gibt. Das ist natürlich sehr vielseitig und voll von internationalen Einflüssen, findet man die Perlen zwischen Little Italy und Chinatown. Zwischen den wunderbar inszenierten Rezepten gibt es Bilder und Geschichten (u.a. von Paul Auster oder Uwe Johnson) aus der Stadt.

Das Test-Rezept: Shakshuka

Die Zutaten:

1 große gelbe Paprikaschote

2 große rote Paprikaschoten

2 kleine Zwiebeln

2 Knoblauchzehen

1 kleine grüne Chilischote

800 g geschälte Tomaten (Dose)

2 EL Olivenöl + etwas extra zum

Beträufeln nach Belieben

1,5 EL Tomatenmark

1 TL gemahlener Kreuzkümmel

1 TL Paprikapulver (edelsüß)

½ TL Zimt

½ TL gemahlener Koriander

¼ TL gemahlener Kardamom

2 Lorbeerblätter

Zucker

Salz, frisch gemahlener Pfeffer

4 Eier

4 Stängel glatte Petersilie

Die Zubereitung

Den Backofen auf 220 °C mit zugeschalteter Grillfunktion vorheizen. Beide Paprikasorten vierteln, von Stielansatz, Samen und Scheidewänden befreien und mit der Hautseite nach oben auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech verteilen. Die Paprika auf der obersten Schiene im Ofen grillen, bis die Haut schwarz wird und Blasen wirft. Das dauert ca. 15 Minuten. Anschließend sofort in eine Schüssel geben und mit Frischhaltefolie abgedeckt abkühlen lassen. Dann die Haut der Paprika ganz einfach mit den Fingern abziehen und das Gemüse in Streifen schneiden.

Zwiebeln und Knoblauch schälen und in Ringe schneiden bzw. fein würfeln. Die Chili putzen und ohne Samen fein hacken. Die geschälten Tomaten abgießen, den Saft auffangen. Die Tomaten ohne Strunk grob klein schneiden.

Das Öl in einer großen Pfanne erhitzen und Zwiebeln und Knoblauch darin ca. 5 Minuten glasig anschwitzen. Dann Paprika und Chili einrühren und ein paar Minuten mitbraten. Das Tomatenmark zufügen und kurz anrösten, anschließend Tomaten, aufgefangenen

Tomatensaft und die Gewürze einrühren. Alles aufkochen, die Temperatur reduzieren und die Tomaten-Paprika-Mischung ca. 30 Minuten einköcheln lassen, dabei gelegentlich umrühren. Mit 1–2 TL Zucker, Salz und Pfeffer abschmecken, die Lorbeerblätter entfernen.

Nacheinander vier Mulden in die Soße drücken, die Eier einzeln aufschlagen und vorsichtig in die Mulden hineingleiten lassen. Die Eier leicht salzen und pfeffern und ca. 15 Minuten mit geschlossenem Deckel in der Soße stocken lassen. Dabei das Eiweiß etwas unter die Soße rühren, ohne die Eigelbe zu verletzen.

Währenddessen die Petersilie abbrausen, trocken schütteln und die Blättchen grob zerzupfen. Die Shakshuka nach Belieben mit etwas Olivenöl beträufeln, mit Petersilie garnieren und sofort servieren.

So lange dauert‘s: Man muss schon 45 Minuten einplanen.

So ist das Ergebnis: Eine Wucht. Ehrlich. Die Soße ist perfekt würzig, schön sämig. Und das mit den pochierten Eiern hat auch gut geklapot.

Das sagen die Mitesser: „Wie heißt das? Schakkschukka?“, fragt das Kind. Der Name kommt so gut an, dass es immerhin probiert. Die Erwachsenen, keine Shakshuka-Neulinge, sind sich einig, dass das eines der besten Rezepte dafür ist.

Für Fans von: Shakshuka. Punkt.

Weitere Tipps: Ein Fernwehbuch. Die kulinarische Sehnsucht lässt sich mit Rezepten wie Grilled Cheese Sandwich, scharfen Burritos und einem klassischen Caesar Salad stillen.

Lisa Nieschlag und Lars Wentrup „New York – Capital of Food“ (Hölker Verlag)