Nachhaltig campen leicht gemacht: Worauf man bei umweltfreundlicher Campingausrüstung achten sollte - von Materialien bis zu cleveren Alternativen, gibt es hier.
Camping bedeutet Natur erleben – abseits des Alltags, mitten im Grünen. Doch so nah wir uns der Natur dabei fühlen, so groß kann unser ökologischer Fußabdruck sein, wenn wir nicht bewusst handeln. Nachhaltige Campingausrüstung gewinnt daher immer mehr an Bedeutung. Doch woran erkennt man wirklich umweltfreundliche Produkte? Welche Materialien sind empfehlenswert? Und welche Konzepte helfen dabei, Ressourcen zu schonen?
Nachhaltigkeit beginnt beim Material
Die Wahl des richtigen Materials ist entscheidend, wenn es um nachhaltige Campingausrüstung geht. Statt Kunststoff und chemisch behandelten Kunstfasern lohnt sich der Blick auf Alternativen wie recyceltes Polyester, unbehandelter Hanf oder Bio-Baumwolle. Zelte gibt es mittlerweile als Modelle aus recyceltem PET oder ohne PFC-Imprägnierung. Schlafsäcke aus pflanzlichen Isolationsmaterialien wie Kapok oder aus Alpakawolle sind eine gute, nachhaltige alternative zu den typischen Kunstfasern. Auf diese drei Dinge sollte man achten: die Herkunft der Materialien, eine schadstofffreie Verarbeitung und möglichst kurze Transportwege.
Qualität statt Quantität: Langlebige Produkte
Ein besonders wichtiger Aspekt der Nachhaltigkeit ist die Langlebigkeit. Je robuster ein Produkt ist, desto seltener muss es ersetzt werden – und das spart nicht nur Ressourcen, sondern auch Geld. Hochwertige Campingausrüstung hält oft viele Jahre und lässt sich reparieren. Statt sich von Billigprodukten mit kurzer Lebensdauer locken zu lassen, sollte man daher in gut verarbeitete Produkte investieren, die meist auch nachhaltiger sind.
Umweltfreundliche Alternativen für den Camping-Alltag
Nachhaltigkeit zeigt sich auch in den kleinen Dingen: Geschirr aus Bambus, Edelstahl oder emailliertem Metall ist langlebig und plastikfrei. Solaranlagen auf dem Camper, Solarbetriebene Ladegeräte, Lampen mit Akku statt Einwegbatterien und Seifen, die biologisch abbaubar sind, schonen die Umwelt und sind im praktischen Einsatz oft sogar besser als ihre konventionellen Gegenstücke.
Fair und Transparent – Zertifizierungen geben Orientierung
Nicht alle Produkte, die als nachhaltig vermarktet werden, sind es auch. Verlässliche Siegel helfen dabei, echte Nachhaltigkeit zu erkennen. Wichtige Zertifikate sind unter anderem:
- Bluesign: für schadstoffarme Textilien
- Fair Wear Foundation: für faire Arbeitsbedingungen
- GOTS (Global Organic Textile Standard): für Bio-Materialien
- Cradle to Cradle (C2C): für kreisläufige Produktgestaltung
- Blauer Engel: für ressourcenschonende und umweltverträgliche Herstellung
Secondhand kaufen oder ausleihen
Nachhaltigkeit muss nicht immer gleich teuer sein. Campingausrüstung lässt sich oft gebraucht kaufen – zum Beispiel über Secondhand-Plattformen oder lokale Tauschbörsen. Viele Outdoor-Läden bieten zudem Leihservices für Zelte, Rucksäcke oder Kocher an – perfekt für Gelegenheitscamper.
Reparieren statt wegwerfen
Zahlreiche Marken bieten Ersatzteile, Flicksets oder Reparaturservices an – für Schlafsäcke, Regenjacken, Zelte und mehr. So hält die Ausrüstung deutlich länger, man spart einiges an Geld und verhindert Müll.
Nachhaltiges Camping beginnt bei der Ausrüstung – aber endet dort nicht. Wer achtsam konsumiert, langlebige Produkte wählt und vorhandene Ausrüstung pflegt oder teilt, setzt ein klares Zeichen für mehr Verantwortung im Outdoor-Leben. So wird der nächste Ausflug nicht nur zum Abenteuer, sondern auch zum Beitrag für den Schutz unserer Natur. Denn: Die beste Ausrüstung ist die, die nicht nur einem selbst, sondern auch der Umwelt guttut.