Seit bald einem Jahr steht das Café Flair auf Leinfeldens neuem Markt leer. Die Fraktion L.E. Bürger/DiB stellt Nutzungsmöglichkeiten vor, die Stadt hält noch an einer externen Vermietung fest.

Lokales: Armin Friedl (dl)

Als Jens Fischer im Mai vergangenen Jahres bekannt gab, dass er das Café Flair am Neuen Markt von Leinfelden schließen wird, wurde das vor allem in den sozialen Medien bedauert: Von „mega schade“ war da die Rede oder von „sehr traurig“, für einige war das sogar „eine Katastrophe“. Doch seitdem steht diese Gastronomie mit der markanten Glasfront leer. Der Vermieter, die Stadtverwaltung , hat seitdem keinen Nachfolger gefunden.

 

Räume für besondere Veranstaltungen

Die Fraktion L.E. Bürger/DiB macht deshalb alternative Vorschläge zur angestrebten Verpachtung. Stadträtin Sabine Onayli sagt: „Das Café liegt doch ideal in unmittelbarer Nähe zur Volkshochschule und zur Stadtbücherei. Die suchen doch immer wieder Räume für besondere Veranstaltungen, für Vorträge oder für Sprachkurse etwa. Die könnten doch da zeitweise unterkommen.“ Bespielt werden könnten diese außerdem von Kulturschaffenden, von Ehrenamtlichen und von Vereinen. In diesem Rahmen seien auch gastronomische Angebote denkbar. „Da könnten auch verschiedene Feste stattfinden“, sagt Onayli, „das wäre eine gute Belebung der Ortsmitte.“

Aus der bislang vergeblichen Suche nach einem Nachmieter hat sie die Konsequenzen gezogen: „Offensichtlich rechnet es sich nicht für einen Einzelnen, dieses Café zu betreiben. Deshalb sollte man mal was anderes versuchen und diese Aufgabe auf mehrere Schultern verteilen.“ Als Vergleich nennt sie die Zehntscheuer, hier dann natürlich in einem viel kleineren Rahmen umgesetzt. Die Stadtverwaltung von Leinfelden-Echterdingen will allerdings noch an ihrer Idee einer weiteren Komplettvermietung festhalten. „Nachdem die Interessenten-Situation auf das Mietangebot zuerst verhalten war, erreichten die Stadtverwaltung Ende des Jahres 2024 nun doch einige Mietanfragen“, sagt Benjamin Dihm, Erster Bürgermeister von Leinfelden-Echterdingen: „Aktuell laufen jedoch noch Gespräche mit den Interessenten, die sich vorstellen können, mit der bestehenden Einrichtung ihr Konzept zu verwirklichen.“

Die Stadt setzt auf eine externe Vermietung

Nun ist das Gelände Neuer Markt gastronomisch gesehen ja keine Diaspora. Aber das sind eben doch vor allem Angebote für den schnellen Hunger, Essen zum Mitnehmen. Das Café mit seiner architektonisch aufwendig gestalteten geschwungenen Fensterfront weckt andere Erwartungshaltungen, lädt eher zum Verweilen ein, zum Sehen und zum Gesehen-Werden. Und an solch einem Kontrapunkt ist der Stadt auch weiterhin gelegen auf dem Areal Neuer Markt. Deshalb hält die Stadt an der Idee des Weitervermietens fest. Dihm: „Eine Vermietung innerhalb der Stadtverwaltung steht derzeit nicht auf unserer Agenda. Wir möchten mit einem neuen Gastronomiebetrieb den Neuen Markt weiterhin attraktiv halten, bespielen (lassen) und einen Anziehungspunkt für Besucher und Verweilende haben.“ Das bestätigt auch der frühere Mieter Fischer: „Durch die unterschiedlichen Konzepte haben wir uns keine Konkurrenz gemacht.“ Und Dihm: „Das Café ist an diesem Eck des Neuen Markts ein Ort von besonderem Stellenwert, entsprechend soll dort das gastronomische Angebot sein.“ Sobald es diesbezüglich zu einem Vertragsabschluss kommt, will die Stadtverwaltung umfassend darüber informieren.