Eine Panik ist ausgeblieben, aber die Wall Street startet mit Verlusten. Die aktuellen Entwicklungen auf dem Finanzmarkt im Ticker.

Frankfurt/Tokio/New York - Die USA haben am Wochenende die Bestnote als zuverlässiger Schuldner verloren, und der deutsche Aktienmarkt kommt noch nicht zur Ruhe. Wir beobachten die Weltwirtschaft im Nachrichtenticker.

 

+++17.51 Uhr+++ Der russische Aktienmarkt hat die neue Börsenwoche mit schweren Kurseinbrüchen begonnen. Der RTS-Index des Computerhandels in Moskau endete am Montag mit minus 7,84 Prozent bei 1657,77 Punkten. Belastet habe die Entscheidung der Ratingagentur Standards & Poor's (S&P), die Bonität der mächtigsten Wirtschaft der Welt - der USA - erstmals in deren Geschichte von „AAA“ auf „AA+“ abzustufen, sagten Analysten. Händler sprachen auch von billigem Öl und von einem Einbruch bei der Eröffnung der US-Börsen am Montag.

+++17.15 Uhr+++ Die Aktienkurse an der Athener Börse sind am Montag auf den niedrigsten Stand seit 14 Jahren gefallen. Der griechische Leitindex setzte am ersten Handelstag nach der Herabstufung der US-Bonität seinen Abwärtstrend fort und schloss bei 998,24 Punkten. Das entsprach einem Minus von sechs Prozent und war der niedrigste Wert seit Januar 1997. Leerverkäufe wurden daraufhin von Dienstag an für zwei Monate ausgesetzt.

+++17.00 Uhr+++ Ausverkauf am deutschen Aktienmarkt: Der Dax ist unter dem Eindruck einer schwachen Wall Street am Montagnachmittag immer weiter gefallen und riss dabei auch die 6000-Punkte-Marke. Bis gegen 17 Uhr hatte das wichtigste deutsche Börsenbarometer rund 5 Prozent eingebüßt, das Tagestief lag bei 5927,07 Punkten. Auch der Dow Jones Industrial büßte mehr als 3 Prozent ein.

+++16.06 Uhr+++ Der Dax ist nach der Ratingabstufung der USA bei 6015 Punkten auf den tiefsten Stand seit elf Monaten gefallen. Die befürchtete Panik blieb aber zunächst aus. Nach einem leichten Plus am Morgen entschied sich der deutsche Leitindex für eine fortgesetzte Talfahrt und stand am Nachmittag 2,69 Prozent tiefer bei 6068 Punkten.

+++15.37 Uhr+++ Nach der Herabstufung der US-Kreditwürdigkeit ist der Aktienhandel an der Wall Street am Montag mit Verlusten gestartet. Zum Auftakt verlor der Dow Jones Industrial 199,43 Zähler auf 11245,18 Punkte. Auch an den übrigen Finanzplätzen rund um den Globus waren die Aktien am Montag weiter auf Talfahrt.

+++14.12 Uhr+++ Vor Beginn des ersten Handelstags an der Wall Street nach dem Verlust der Bestnote für die US-Bonität rechnen Händler und Analysten mit deutlichen Kursverlusten. „Wir bewegen uns in unbekanntem Gebiet und sollten uns deshalb alle auf turbulente Tage, wenn nicht Wochen, einstellen“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Investmentunternehmens Pimco, Mohamed El-Erian. In Asien und Europa verzeichneten die meisten Indizes am Montag bereits Verluste. „Es gibt Angst, Missverständnisse sowie Verwirrung, und das kann sich an den Aktienmärkten zeigen“, sagte der Chefvolkswirt der Ratingagentur Moody's, Mark Zandi. „Ich glaube, es braucht nicht viel, um die Investoren in diesem Umfeld zu verschrecken. Angesichts dieser angespannten Stimmung kann die Anleger alles dazu bringen, zu verkaufen.“

+++14.02 Uhr+++ Die Maschinen- und Anlagenbauer im Südwesten sehen aufgrund der Schuldenkrise und der Börsen-Turbulenzen keinen Grund zur Panik. „Wir sind im Moment sehr gut aufgestellt“, sagte der Geschäftsführer des Landesverbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), Ulrich Hermani, am Montag der Nachrichtenagentur dpa. Auch eine Gefahr für die Arbeitsplätze sieht er wegen der Krise nicht. „Wir haben derzeit 6000 offene Stellen“, sagte Hermani. Allerdings müsse sich die Branche auf langsameres Wachstum einstellen. „Die Weltwirtschaft hat an Dynamik verloren. Damit werden bei uns natürlich auch die Zuwachsraten kleiner“, sagte Hermani weiter. „Investitionen werden dadurch vielleicht eher geschoben.“ Im Maschinen- und Anlagenbau im Südwesten arbeiteten zuletzt rund 284 000 Menschen. Im ersten Halbjahr 2011 legten die Erlöse der Branche im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 27 Prozent zu, im Gesamtjahr rechnet der VDMA mit einem Umsatzplus von 18 Prozent (2010: 56 Mrd Euro). Im vergangenen Jahr steuerten die Unternehmen im Südwesten ein Drittel des Gesamtumsatzes des deutschen Maschinenbaus bei.

+++13.58 Uhr+++ Die Preise für Öl und Benzin fallen im Zuge der Krise an den Finanzmärkten kräftig: Das für Europa wichtige Brent-Öl kostete am Montag 105,77 Dollar pro Barrel (159 Liter), ein Rückgang von mehr als drei Prozent seit Freitag. In Deutschland fiel der Preis für einen Liter Superbenzin über das Wochenende um fünf Cent auf 1,54 Euro im bundesweiten Durchschnitt, wie Branchenführer Aral am Montag mitteilte. Diesel wurde demnach sogar sechs Cent billiger auf 1,39 Euro. Bereits in den vergangenen Tagen war der Ölpreis gefallen. Grund war die Sorge vor einer Verlangsamung des Wachstums der Weltwirtschaft und damit vor einer geringeren Nachfrage nach Öl. Nach Angaben eines Aral-Sprechers sind die Wiederbeschaffungskosten für Benzin und Diesel als Folge des Ölpreisrückgangs gefallen.

+++13.50 Uhr+++ An der Wall Street bahnt sich eine Talfahrt an: der S&P-Future notiert 26,40 Zähler im Minus bei 1171,40 Punkte - ein Abschlag von 2,5 Prozent. Auch der Dow-Jones-Future und der Nasdaq-Futur zeigten nach unten. Börsianer sind dennoch nicht nur pessimistisch: Nach einer schwachen Eröffnung könnte es wieder nach oben gehen, sagt Peter Cardillo, Chef-Ökonom bei Rockwell Global Capital in New York. Der Markt sei stark überverkauft.

+++12.45 Uhr+++ Die Aktienkurse an der Athener Börse sind am Montag um 4,8 Prozent auf den niedrigsten Stand seit Mitte der 1990er Jahre gefallen. Der griechische Leitindex setzte am ersten Handelstag nach der Herabstufung der US-Bonität seinen Abwärtstrend fort und notierte am Mittag bei 1.011,70 Punkten.

+++11.50 Uhr+++ Die europäischen Aktienmärkte beschleunigen ihre Talfahrt. Sie reagieren auf Aussagen eines deutschen Regierungssprechers, wonach das Volumen des Rettungsfonds EFSF nicht aufgestockt werden soll. Der Leitindex in Athen fällt um 4,5 Prozent, der Dax rutscht um 2,6 Prozent ab, und auch der italienische Leitindex dreht ins Minus. Der Euro sackt auf 1,4254 Dollar ab, nachdem er es am Vormittag noch bis auf 1,44 Dollar geschafft hatte.

+++11.40 Uhr+++ Nachdem der deutsche Aktienmarkt am Montagmorgen nur mit geringen Verlusten auf die weltweite Krisenstimmung reagiert hat, sind am späten Vormittag die Kurse deutlich gefallen. Gegen 11.40 Uhr verlor der DAX 2,5 Prozent auf 6.080 Punkte. Den MDAX traf der Ausverkauf noch stärker, er durchbrach die Marke von 9.000 Punkten und stand mit einem Minus von 4,1 Prozent bei 8.763 Zählern da. Der TecDAX gab 3,0 Prozent nach auf 697 Punkte.

+++10.55 Uhr+++ Der Dax kann seine zwischenzeitlichen Gewinne nicht halten, fällt auf Zehn-Monats-Tief von 6151,97 Punkten.

+++10.45 Uhr+++ Der indische Aktienmarkt hat sich nach einem scharfen Einbruch am Montagmorgen wieder erholt. Der 30 Werte umfassende Index der Bombay Stock Exchange, der Sensex, fiel in den ersten Handelsstunden um 3,15 Prozent oder auch 550 Punkte. Später allerdings lag das Börsenbarometer nur noch mit 0,59 Prozent im Minus.

+++10.25 Uhr+++ Der Goldpreis hat nach der Abstufung der Kreditwürdigkeit der USA durch die Ratingagentur Standard and Poor's (S&P) am Montag zu einer rasanten Rekordjagd angesetzt. Im frühen Handel trieb die Sorge vor einer Eskalation der Schuldenkrise den Preis für eine Feinunze (etwa 31 Gramm) erstmals über die Marke von 1700 US-Dollar auf ein Rekordhoch bei 1715,01 Dollar. Die Schuldenkrise und die Sorge vor einem Abflauen der Weltwirtschaft ließen den Goldpreis sei Beginn des Jahres um etwa 20 Prozent ansteigen. „Der Goldpreis eilt von Rekord zu Rekord“, beschreiben Experten der DekaBank die Lage am Goldmarkt. Der Preistreiber sei „leicht zu finden: die Schuldenkrise diesseits und jenseits des Atlantiks“. Die Abstufung der Kreditwürdigkeit der USA und die jüngste Zuspitzung der Schuldenkrise in Italien verstärke die Suche der Investoren nach vermeintlich „sicheren Häfen“. Neben dem Goldpreis ist auch der Preis für Silber am Morgen stark gestiegen. Der Preis für die Feinunze Silber stieg um 1,39 Dollar die Unze auf 39,68 Dollar.

+++10.00 Uhr +++ Der deutsche Aktienmarkt hat die neuerlichen Störfeuer aus den USA am Montagmorgen abgeschüttelt. Kurz nach seinem schwächeren Handelsstart kletterte der Dax ins Plus und legte zuletzt 0,08 Prozent auf 6241,36 Punkte zu. Die von einigen Marktteilnehmern befürchtete neuerliche Panik wegen einer Ratingabstufung der USA durch Standard & Poors bleibt damit aus.

+++09.52 Uhr +++ Mit Ankäufen von italienischen und spanischen Anleihen hat die EZB Händlern zufolge zu einer Beruhigung an den Kapitalmärkten beigetragen. Demnach konzentrierte sich die Europäische Zentralbank (EZB) am Montag auf Käufe von Papieren mit fünfjähriger Laufzeit. Die Renditen entsprechender italienischer Bonds fielen um 65 Basispunkte auf 4,85 Prozent. Spanischer Papiere rentierten mit 4,734 Prozent 69 Basispunkte tiefer. Die Risikoaufschläge für zehnjährige italienische Bonds fielen auf 296 Basispunkte, nachdem sie am Freitag auf 375 gestiegen waren. Auch die Aufschläge für spanische Papiere fielen - und zwar auf 288 Basispunkte von 372 am Freitag.

+++09.40 Uhr+++ „Am Derivatemarkt ist der Weltuntergang heute nicht eingetreten“, sagte Händler Norbert Paul von der Euwax. Anleger, die am Freitag auf steigende Kurse gesetzt hätten, zögen sich zwar zum Teil wieder zurück. „Aber das passiert ruhig und diszipliniert. Die befürchteten Panikverkäufe sind ausgeblieben.“

+++09.23 Uhr+++ Die USA haben am Wochenende die Bestnote als zuverlässiger Schuldner verloren, und der deutsche Aktienmarkt kommt noch nicht zur Ruhe. Kurz nach Handelsstart gab der Dax am Montag weitere 0,28 Prozent auf 6219 Punkte ab. Die befürchtete Panik blieb aber aus. In der Vorwoche waren die Aktienmärkte bereits trotz der Einigung im US-Schuldenstreit heftig unter Druck geraten. Der deutsche Leitindex brach in der längsten Verlustserie seit 1993 um fast 13 Prozent auf den niedrigsten Stand seit Anfang Oktober 2010 ein. Der MDax büßte am Morgen 1,19 Prozent auf 9027 Punkte ein, für den TecDax ging es um 1,45 Prozent auf 708 Punkte runter.

+++09.14 Uhr+++ Nach der Herunterstufung der US-Bonitätsnote durch die Ratingagentur Standard & Poor's steigen die Kosten für Kreditausfallversicherungen für fünfjährige amerikanische Staatsanleihen um sechs Basispunkte auf 63 Basispunkte. Die Konkurrenzagentur Moody's warnt indes vor einer Herabstufung des Landes vor dem Jahr 2013, bewertet die Kreditwürdigkeit aber weiter mit der Bestnote AAA.

+++09.14 Uhr+++ Die Zinsen auf spanische und italienische Staatsanleihen sind zu Handelsbeginn am Montag gefallen. Der Zinssatz auf italienische Schuldverschreibungen mit einer zehnjährigen Laufzeit sank um 0,58 Prozentpunkte auf 5,58 Prozent. Die Zinsen auf Anleihen aus Spanien fielen um 0,68 Prozentpunkte auf 5,58 Prozent. Die Europäische Zentralbank hatte zuvor durchblicken lassen, ein Programm zum Aufkauf von unter Druck geratenen Staatspapieren aufzulegen, um die Märkte zu stützen.

+++09.14 Uhr+++ Mit einem dickem Minus sind die Börsen Neuseelands und Australiens zum Wochenauftakt aus dem Markt gegangen. Der NZX 50 in Wellington und der ASX200 in Sydney schlossen beide 2,8 Prozent unter dem Schlusskurs von Freitag. In Sydney erreichte der ASX200-Index den tiefsten Stand seit zwei Jahren, Neuseeland rutschte auf ein Elf-Monats-Tief. Neben der Herabstufung der Kreditwürdigkeit der USA zogen nach Einschätzung von Händlern vor allem Sorgen über die Schuldenkrise in Europa die Kurse in den Keller.

+++09.08 Uhr+++ Nach dem Kursrutsch in der vergangenen Woche ist der deutsche Aktienmarkt auch am Montag mit Verlusten in den Handel gestartet. Zur Eröffnung ging der deutsche Leitindex um 62,47 Punkte auf 6173,69 Zähler nach unten. In der vergangenen Woche hatte der Dax knapp 13 Prozent eingebüßt. Nach der Herabstufung der Kreditwürdigkeit der USA durch die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) waren am Montag auch die Aktienmärkte in Asien auf Talfahrt gegangen. Der Nikkei-225-Index startete mit deutlichen Verlusten in die neue Handelswoche. Der japanische Leitindex schloss mit einem Minus von 2,18 Prozent bei 9.097,56 Punkten.

+++09.00 Uhr+++ Nach der Abstufung der Kreditwürdigkeit der USA am Wochenende ist der japanische Aktienmarkt mit deutlichen Verlusten in die neue Handelswoche gestartet. Der Nikkei-Index für 225 führende Werte schloss am Montag mit einem Minus von 2,18 Prozent bei 9097,56 Punkten. Damit hat der japanische Leitindex alleine seit dem Handelsschluss am vergangenen Donnerstag knapp sechs Prozent eingebüßt. „Mit der Abstufung durch Standard & Poors (S&P) sei ein weiterer negativer Aspekt hinzugekommen“, sagte ein Börsianer. Insgesamt spreche vieles für ein Abflauen der Weltwirtschaft.

Nach unten ging es in Tokio für die Aktien aus nahezu alle Branchen. Unter den Finanzwerten büßten etwa die Papiere von Japans größter Bank Mitsubishi UFJ Financial 2,62 Prozent auf 372 Yen ein. Auch die zuletzt schon gebeutelten Exportwerte mussten angesichts der Sorgen um die Weltwirtschaft weiter Federn lassen. Sony-Papiere rutschten etwa um 3,77 Prozent auf 1.759 Yen ab, Nissan-Aktien büßten 2,73 Prozent auf 748 Yen ein.