Erwin Lehn, der langjährige Leiter des Südfunk-Tanzorchesters, ist am Samstag im Alter von neunzig Jahren gestorben.

Stuttgart - Von 1951 bis 1991 hat Erwin Lehn das Südfunk-Tanzorchester geleitet und dem Land im Südwesten swingende Musik beschert. Vier Jahrzehnte lang galt er als Symbol für Swing und Jazz in Stuttgart und im Land; er war ein gesuchter Begleiter zahlreicher Showstars und ein Entdecker vieler Musikertalente. Nun ist Erwin Lehn, der langjährige Leiter des einstigen Südfunk-Tanzorchesters, am Samstag im Alter von 90 Jahren gestorben. Lehn sei "friedlich eingeschlafen", bestätigte seine Familie gegenüber der Stuttgarter Zeitung; die Beerdigung ist für den 1. April angesetzt - weil Lehn am 1. April 1951 seine Karriere beim SDR begonnen hat.

Von 1951 bis 1991 hat Erwin Lehn das Südfunk-Tanzorchester geleitet und dem Land im Südwesten swingende Musik beschert. Vier Jahrzehnte lang galt er als Symbol für Swing und Jazz in Stuttgart und im Land; er war ein gesuchter Begleiter zahlreicher Showstars und ein Entdecker vieler Musikertalente. Nun ist Erwin Lehn, der langjährige Leiter des einstigen Südfunk-Tanzorchesters, am Samstag im Alter von 90 Jahren gestorben. Lehn sei "friedlich eingeschlafen", bestätigte seine Familie gegenüber der Stuttgarter Zeitung; die Beerdigung ist für den 1. April angesetzt - weil Lehn am 1. April 1951 seine Karriere beim SDR begonnen hat.

Viele internationale Stars traten mit der Lehn-Band auf


Doch mit solchen Problemen kannte sich Lehn aus. Der am 8. Juni 1919 im pfälzischen Grünstadt Geborene hatte Musik nicht auf dem Konservatorium studiert. Nach Violin-, Klavier- und Klarinettenunterricht und einem dreijährigen Aufenthalt an der Städtischen Musikschule Peine hatte er zunächst in Musikzügen und in Wachregimentern Märsche gespielt. Nach dem Krieg war Erwin Lehn rasch zum Pianisten, Arrangeur und Leiter des berühmten Radio-Berlin-Orchesters avanciert und hatte Platten mit dem Geiger Helmut Zacharias und dem Posaunisten Walter Dobschinski aufgenommen. Aber nur so lange, bis die Sowjets "klassenfeindliche" US-Titel verboten. Da kündigte Lehn und nahm beherzt das Angebot des Stuttgarter Senders an.

Nach den ersten Aufnahmen, nach dem ersten Konzert am 17. Juni 1951 in den damaligen Palast-Lichtspielen in der Stuttgarter Königstraße organisierte Erwin Lehn Nachhilfe für jüngere Musiker. Diese Sessions waren so erfolgreich, dass sich bald Zuhörer einfanden. Das Ende vom Lied: in der Untertürkheimer Sängerhalle fand 1955 der erste "Treffpunkt Jazz" statt. Wenig später folgte der Umzug in die neue Liederhalle, und von da an kamen viele internationale Stars nach Stuttgart, um mit der Lehn-Band aufzutreten: Miles Davis ebenso wie Stan Getz, Benny Goodman genauso wie Lester Young. Und das Südfunk-Tanzorchester machte sich einen Namen als "German Jazz Hurricane".