Queen Elizabeth war eine Jahrhundertfigur. Sie diente ihrem Volk mit staunenswerter Disziplin und ertrug die Eskapaden und Skandale ihrer Familie mit stoischer Leidensfähigkeit. Erinnern wird man sich an eine Frau, die auch mit der Farbe ihrer Kostüme Geschichte schrieb.
Im rein privaten Leben bevorzugte die Queen jene „Colours“, die auch anderswo als altersgemäß gelten: Braun, Beige, Grau, Dunkelgrün. Und auch bei ihrem letzten öffentlichen Auftritt am vergangenen Dienstag, als sie Liz Truss zur neuen Premierministerin machte, trug sie Strick und Schottenkaro, sah kaum anders aus als Tausende andere älterer britischer Damen. Aber wenn sie in den Dutzenden Jahren davor draußen im Land unterwegs war, da wollte sie unbedingt leuchten. Warum? „Die Menschen warten oft Stunden an der Straße auf meine Ankunft, um mich aus der Nähe erleben zu können“, antwortete sie einmal auf die Frage. „Da sollen sie mich schon von Weitem erkennen können.“ Die königliche Garderobe als Dienst am Volk.