Lokales: Christine Bilger (ceb)

„Züfle war ein Kommunikationstalent, tolerant im Denken und handelte mit viel Fingerspitzengefühl“, lobt der Innenminister Gall seinen Glücksgriff. „Thomas Züfle habe ich als Polizeipräsidenten ausgesucht, weil ich ihm zutraute, die schwierigen Aufgaben dieses Amtes zu meistern, und er hat mich nie enttäuscht.“

 

Dieses Fingerspitzengefühl zeigte Züfle in der akribischen Vorbereitung der Großeinsätze am Bahnhof. Nichts überließ er dem Zufall, detailgenau hatte er das Vorgehen geplant, mit vielen ausgesuchten Führungskräften im Team. Als leidenschaftlicher Fußballer war Züfle ein Mannschaftsspieler. Das Führen hatte er an mehreren Positionen gelernt: als Leiter der Kriminalinspektion eins im Stuttgarter Präsidium, als Verantwortlicher für den Aufbau eines Landeskriminalamts in Afghanistan und als Chef der Tübinger Direktion.

Bei aller Ernsthaftigkeit blieb immer Platz für einen Spaß am Rande. Als Hunderte Polizisten in den Schlossgarten strömten, scherzte er noch, dass diese bei der Gelegenheit endlich mal etwas über den Juchtenkäfer lernen könnten – und war gleich wieder hochkonzentriert bei der Sache. „Typisch Tom“, hieß es, wenn so eine Randbemerkung kam – wahlweise eine kurze Analyse zur Lage des VfB Stuttgart.

Als dieses Kommunikationstalent, dem der Schalk im Nacken saß, vor zwei Jahren Polizeipräsident wurde, kommentierte das ein Kollege, der mit Züfle in Afghanistan war, mit wenigen Worten, die alles sagen: „Der Tom ist ein Guter.“