Die jetzt verstorbene renommierte Schauspielerin Christine Kaufmann war mehrfach in Fellbach zu sehen. Die Nachricht vom Tod der renommierten Schauspielerin im Alter von 72 Jahren löst bei den Kulturinteressierten in Fellbach und Kernen Erinnerungen aus.

Fellbach - Die Nachricht vom Tod der renommierten Schauspielerin Christine Kaufmann im Alter von 72 Jahren löst auch bei den Kulturinteressierten in Fellbach und Kernen und speziell bei den Besuchern der Theatermiete in der Schwabenlandhalle Erinnerungen aus.

 

Denn Christine Kaufmann war insgesamt mit gleich drei Stücken auf der Bühne des Hölderlinsaals zu sehen. Damit erfüllte sich die Akteurin, die ansonsten eher durch ihre Mitwirkung in vielen internationalen Filmen oder TV-Serien bekannt war, einen Herzenswunsch. Erklärte sie doch vor drei Jahren anlässlich eines Engagements am Landestheater Linz in einem Interview mit den Oberösterreichischen Nachrichten: „Ich bin ja ein großer Theater-Fan: Theater ist so schön wie Radfahren!“

Das erste Gastspiel vermerkt die Chronik des Fellbacher Kulturamts im März 1994

Von dieser Leidenschaft konnten sich die hiesigen Zuschauer mehrfach überzeugen. Insgesamt war Christine Kaufmann mit drei verschiedenen Stücken in Fellbach präsent. Das erste Gastspiel vermerkt die Chronik des Fellbacher Kulturamts im März 1994 – und zwar mit Jean-Paul Sartres „Die respektvolle Dirne“. Zweieinhalb Jahre später, im Dezember 1995, folgte die Komödie „Spiel von Liebe und Zufall“ von Pierre Carlet der Marivaux. Offenkundig ein Autor, dessen Stoffe Christine Kaufmann zusagten. Denn im Oktober 2003 folgte an zwei Abenden das Marivaux-Lustspiel „Doppelte Verführung“.

Wandlungsfähige und präsente Schauspielerin

Fellbachs Kulturamtsleiterin Christa Linsenmaier-Wolf erinnert sich noch heute an die Aufführungen. „Christine Kaufmann war eine sehr wandlungsfähige und präsente Schauspielerin.“ Schließlich sei ein Sartre ein ganz anderes Rollenfach und verlange eine andere Darbietungskunst als ein Marivaux. Und: „Die Zeit schien spurlos an ihr vorüber zu gehen, sie sah immer sehr gut aus, wirkte sehr lange sehr jung.“ Christine Kaufmanns Auftritt 1995 in Fellbach war, so schwärmte der Kritiker Hartmut Regitz von den Stuttgarter Nachrichten, „bei aller Natürlichkeit so kapriziös, wie es eine Marivaudage verlangt“. Und: „Mit ihren sinnverwirrenden Seufzern, vor allem aber dank ihrer großen Augen praktiziert sie eine alterslose Jugend, die gerade aus ihrer Erfahrung heraus lebt und darum die Tournee-Produktion beherrscht.“