Die Stuttgarter Straßenbahnen wollen Anfang des neuen Jahres zählen, wie viele Leute das Angebot nutzen. Sollte sich herausstellen, dass der Nachtbus auf einer Strecke zu leer ist, würde sich frühestens im Dezember 2014 etwas ändern.

Klima & Nachhaltigkeit: Judith A. Sägesser (ana)

Filder - Katharina Ditte hat den anderen im Jugendrat geraten, wachsam zu sein. „Der Nachtbus, der in kleine Stadtteile fährt, könnte nach dem Pilotprojekt gestrichen werden, wenn ihn keiner nutzt“, sagt die bisherige Sprecherin des Degerlocher Jugendrats. Zusammen mit anderen im gesamtstädtischen Jugendrat hatte sie dafür gekämpft, dass das Nachtbusnetz ausgebaut wird (wir berichteten).

 

Unterm Fernsehturm fahren die Nachtbusse seit Ende 2012 zur Jahnstraße in Degerloch (N 9), nach Hoffeld, ins Steckfeld sowie an die Scharnhauser Straße in Plieningen (alle N 8). Donnerstags fahren zu später Stunde vom Schlossplatz aus drei Busse an diese Ziele, freitags und samstags sind es insgesamt fünf.

Daran wird sich vorerst nichts ändern, sagt Susanne Schupp, die Sprecherin der Stuttgarter Straßenbahnen (SSB). Grundsätzlich sei der Zustrom an Nachtschwärmern während des zurückliegenden Jahres erfreulich groß gewesen. „Wir kommen sogar manchmal schier an unsere Kapazitätsgrenzen“, sagt Schupp.

„Es geht nun darum, Jugendliche in den Bus zu bekommen“

Dass der Nachtbus bei den Stuttgartern gut ankommt, ist im Hinblick aufs vergangene Jahr nur ein augenscheinlicher Eindruck. „Im Moment ist das eher Kaffeesatzleserei“, sagt Schupp. Die Statistik soll folgen. Die SSB will die Fahrgäste der Nachtbusse Anfang des neuen Jahres zählen. Dann wird sich zeigen, wie viele Menschen zum Beispiel in Hoffeld aussteigen. Sollte sich herausstellen, dass der Nachtbus auf einer Strecke zu leer ist, würde sich frühestens im Dezember 2014 etwas ändern.

Konstantin Kristek ist der Nachfolger der Jugendratssprecherin Katharina Ditte. Er wohnt im Degerlocher Stadtteil Hoffeld und nutzt den Nachtbus selbst nicht. „Ich bin kein Nachtgänger“, sagt der 19-Jährige. Von Freunden und Bekannten habe er aber gehört, dass ruhig mehr Hoffelder mit dem Bus fahren könnten. „Es geht nun darum, Jugendliche in den Bus zu bekommen.“

Von Januar an wird es in Degerloch, mangels Kandidaten, keinen Jugendrat mehr geben. „Aber eine Arbeitsgruppe“, sagt Konstantin Kristek. Und die werde den Nachtbus im Blick behalten.