Eine Corona-Razzia in einem Club in Peru endet in einer Katastrophe. Massenpanik bricht aus – 13 Menschen sterben.

Lima - Bei einer Massenpanik in einem Nachtclub in Lima sind mindestens 13 Menschen ums Leben gekommen. Besucher des Lokals hätten wegen einer Polizeirazzia versucht, aus den beengten Räumen durch die einzige Tür im zweiten Stock zu fliehen, teilte das Innenministerium am Sonntag mit. Dabei hätten sie einander niedergetrampelt und seien eingequetscht worden.

 

Rund 120 Menschen waren demnach auf der Party am Samstagabend, als die Polizei eindrang, um eine Ausgangssperre wegen der Corona-Pandemie durchzusetzen. Am Ende musste die Polizei die Tür aufbrechen. Sie nahm 23 Personen fest. Polizeichef Orlando Velasco versicherte, die Beamten hätten weder Schusswaffen noch Tränengas eingesetzt.

Einer der Partygäste sagte dem Radiosender RPP, die Polizei habe zu Beginn der Aktion Frauen aufgefordert, als erste herauszukommen. „Die Leute wurden aufgeregt und begannen, herunter zu kommen. Und dann sagten sie, dass die Leute vorn ersticken“, berichtete Franco Asensios.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden 15 der Festgenommenen positiv auf das Coronavirus getestet. Der Club sei ein idealer Nährboden zur Ausbreitung des Erregers gewesen, sagte ein Sprecher.

Präsident Martín Vizcarra forderte, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. „Ich fühle mit den Angehörigen (...) aber auch Zorn und Empörung über die Geschäftsleute, die die Veranstaltung organisiert haben“, sagte er.

Nachtclubs dürfen in Peru unter Auflagen seit Ende Juni wieder öffnen. Die Zahl der Corona-Neuinfektionen ist in den vergangenen Wochen auf durchschnittlich mehr als 9000 pro Tag gestiegen. Etwa 27 500 Infizierte sind gestorben. Die Gesamtzahl der Infektionen lag bei mehr als 585 000.