Nach den starken Nachtfrösten im April fällt die Kirschenernte in diesem Jahr äußerst gering aus. Sie liege 61 Prozent unter dem Zehnjahresdurchschnitt. In Baden-Württemberg befindet sich das Hauptanbaugebiet für Süßkirschen.

Wiesbaden - Die Kirschenernte fällt in diesem Jahr wegen der starken Nachtfröste zur Blütezeit Ende April sehr gering aus. Nach einer ersten Schätzung erwarten die deutschen Obstbauern eine Erntemenge von insgesamt nur 19.600 Tonnen Kirschen, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Dies wären 61 Prozent weniger als im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre, der bei 50.600 Tonnen lag. Damit drohe die schlechteste Kirschenernte seit der Wiedervereinigung.

 

Noch höhere Einbußen bei Süßkirschen

Bei den Süßkirschen werden die Ernteeinbußen voraussichtlich noch größer sein als bei den Sauerkirschen, wie die Statistiker weiter mitteilten. So werde die Süßkirschenernte mit gut 11.300 Tonnen 64 Prozent unter dem Zehnjahresdurchschnitt liegen, die Sauerkirschenernte mit knapp 8300 Tonnen 57 Prozent darunter.

Der Schwerpunkt des Süßkirschenanbaus liegt in Baden-Württemberg mit mehr als 40 Prozent der Anbauflächen. Süßkirschen werden auf knapp 5000 Hektar angebaut. Sauerkirschen wachsen bundesweit auf einer Fläche von knapp 2000 Hektar, die wichtigsten Anbaugebiete sind in Rheinland-Pfalz und Sachsen.