Unsterbliche Musik, neu interpretiert. Ausnahmekünstler zelebrieren in der Stuttgarter Oper Antonio Vivaldis Oratorium „Juditha triumphans“.

Manteldesk: Mirko Weber (miw)

Stuttgart. - Antonio Vivaldis Oratorium „Juditha triumphans“, in dessen Rahmen Judith den Feldherrn Holofernes enthauptet, lässt sich theologisch, historisch, teilweise als Splatter-Film oder sonstwie kreuzbrav, altbacken oder eben auch blutrünstig erzählen. Die italienische Regisseurin Silvia Costa, keine vierzig Jahre alt, findet über die Arbeit mit Ausnahmekünstlerinnen wie Diana Haller, Rachael Wilson und Stine Marie Fischer (und dem Chor) zu einem streng ritualisierten, aber auch schillernd verspielten, ganz eigenständigen Assoziationstheater, das in der Stuttgarter Oper nicht mehr groß auf klassische Topoi setzt. Zu hören ist unter Benjamin Bayl eine historisch orientierte, sehr klangschöne, weiche Interpretation teils wohl unsterblicher Musik. Leichte Irritationen, großer Zuspruch.