Langer Jubel an der Staatsoper Stuttgart. In Anika Rutkofskys Inszenierung von Gaetano Donizettis Oper „Der Liebestrank“ hält die Komödie immer wieder den Atem an.

Großartige musikalische Leistungen prägen am Sonntagabend die Premiere von Gaetano Donizettis Oper „L’elisir d’amore („Der Liebestrank“) an der Staatsoper Stuttgart. Claudia Muschio als Adina, Björn Bürger als Belcore, Laia Vallés vom Opernstudio als Gianetta, dazu Kai Kluge mit einem sensationellen Rollendebüt als Nemorino: Den auch darstellerisch starken, jungen Cast aus Stuttgarter Ensemblemitgliedern ergänzt spielfreudig Giulio Mastrototaro als Dulcamara. Michele Spotti bringt mit dem Staatsorchester Stuttgart das Gegeneinander von rhythmisch pointierten Passagen und weit schwingenden Linien in Donizettis Musik auf den Punkt.

 

Die Regie von Anika Rutkofsky ist ebenfalls stets dicht am Puls der Musik – und an den emotionalen Befindlichkeiten des jungen Liebespaares, bei dem, als es endlich auf anrührende Weise zueinander findet, die quirlige Komödie wirkungsvoll den Atem anhält. Das tut sie übrigens in einem Treibhaus, in dem die Triebe prächtig gedeihen. Die Dystopie bleibt draußen. Auch das ist zwingend.