Ein Drittel der italienischen Eismacher findet keine Nachfolger in der eigenen Familie. Die Branche muss umdenken, will sie ihre Traditionen bewahren. Ein Besuch bei Pietro Olivier, der sich neu erfindet, indem er sein Café in Zuffenhausen verkleinert.

Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)

Stuttgart - Am Ende der Eiszeit fühlt es sich immer an wie auf den letzten Metern eines Marathons: anstrengend. Und doch ist es eine unverbrüchliche Treue, die den 50-jährigen Pietro Olivier mit dem Eis verbindet, das er von Hand aus sorgsam ausgewählten Zutaten fertigt und als Enkel des Eisdielengründers verkauft. Irgendwann im Herbst muss er ausruhen. Aber einem Versprechen gleich hat er vor vier Monaten einen Zettel an die Eingangstür in Stuttgart-Zuffenhausen gehängt. „Liebe Gäste“, stand darauf, „wir bedanken uns sehr für den schönen Sommer 2017. Auf Wiedersehen am 14. 2. 2018.“ Pietro Olivier hat diesen Abschieds- und schon vorweggenommenen Willkommensgruß von Hand geschrieben. Die Scheiben hat er von innen mit Papier verklebt.