Durch den stetig wachsenden Internethandel gibt es immer mehr Paketsendungen. Dienstleister wie Hermes und DHL brauchen daher mehr Mitarbeiter. Doch diese sind schwer zu finden.

Bonn/Köln - Für Paketdienstleister wird es schwerer, Arbeitskräfte zu finden. „Wir haben zunehmend Nachwuchssorgen, das ist eine Herausforderung“, sagte Ingo Bertram, Sprecher des Hamburger Paketdienstleisters Hermes. Grund ist der boomende Internethandel, der die Zahl der Pakete wachsen lässt. Bis 2025 könnte sich Experten zufolge die Menge der Sendungen verdoppeln. Derzeit wächst das Paketvolumen in Deutschland jährlich mit zweistelligen Raten. Eine Möglichkeit, den Engpässen zu begegnen, seien mehr Zustellungen in Paketshops, sagte Bertram.

 

Der Branchenprimus Deutsche Post DHL hatte Anfang März mit der Bundeswehr eine Kooperation über die Integration von ausscheidenden Soldaten in den zivilen Arbeitsmarkt vereinbart. Jährlich verlassen zwischen 10 000 und 15 000 Frauen und Männer die Streitkräfte. Die Post sei immer auf der Suche nach zuverlässigen und qualifizierten Mitarbeitern, gerade wegen des stark wachsenden Paketmarktes.

Bei den neuen regionalen Paketgesellschaften kommt die Post mit ihren Plänen zum Jobaufbau unteressen schneller voran als zunächst vorgesehen. Von den geplanten 10 000 neuen Stellen bis 2020 seien 9000 besetzt, sagte eine Sprecherin. Allein 5000 Mitarbeiter seien von außerhalb des Unternehmens rekrutiert worden. Die Post hatte die regionalen Gesellschaften vor zwei Jahren gegründet und damit mehrwöchige Streiks ausgelöst.