Er besucht noch die John-Cranko-Schule in Stuttgart. Das macht aber nichts. Im Staatstheater kommt der 15-jährige Alessandro Giaquinto schon jetzt groß raus – in der berührenden Lars-von-Trier-Adaption „Dancer in the Dark“ im Nord.

Kultur: Tim Schleider (schl)
Stuttgart – Er ist 15 Jahre alt und lernt an der John Cranko-Schule in Stuttgart: Der junge Italiener hat es mit seiner Rolle in der Stuttgarter Produktion „Dancer in the Dark“ früher auf die Bühne geschafft als die meisten anderen. Wie verarbeitet man einen solchen Erfolg?
Alessandro, du spielst eine kleine, aber wichtige Rolle in dem Stück „Dancer in the Dark“ am Stuttgarter Theater. Wie ist es dazu gekommen?
Ich habe bei einer Schulvorstellung der John Cranko Schule eine Variation getanzt. Marco Goecke, einer der beiden Choreografen von „Dancer in Dark“, hat mich da gesehen.

Hast du großes Lampenfieber vor der Premiere gehabt?
Vor der Premiere habe ich mich gefürchtet! Ich war total in Panik. Aber nach der Premiere war alles in Ordnung. Jetzt habe ich immer noch Lampenfieber vor den Auftritten. Aber es ist schon viel besser geworden.

Wie war es, bei den Proben mit den viel älteren Kollegen von Ballett und Schauspiel zu arbeiten?
Es war wirklich toll! Die Leute sind immer nett und alles ist professionell. Ich hatte richtig Spaß bei den Proben.

Die Geschichte von „Dancer in the Dark“ ist ja sehr ernst. Eine Mutter opfert sich für ihren Sohn; diesen Sohn spielst du. Hat Dich das Thema bei den Proben belastet?
Ich habe mich sehr mit der Rolle beschäftigt. Das ist schließlich wichtig für die Arbeit an der Produktion. Privat hat mich das Thema aber nicht belastet.

Du bist Schüler an der John-Cranko-Schule. Wie bist du ausgerechnet nach Stuttgart gekommen?
Ich habe in Italien an einem Wettbewerb teilgenommen. Herr Matacz, der Direktor der John Cranko-Schule, hat mich bei dem Wettbewerb gesehen und mir ein Stipendium angeboten.

Wir ahnen schon, was du einmal werden möchtest. . .
Tänzer! Es ist mir egal, ob ich im Corps de Ballet oder Solist sein werde. Ich möchte einfach tanzen. Für mich ist nicht wichtig, wie viel ich tanze, sondern wie ich tanze.

Viele Zuschauer sind speziell von deinem Auftritt im „Dancer“ sehr bewegt. Macht dich das stolz?
Natürlich macht mich das stolz. Wir haben gute Kritiken bekommen. Das freut mich.

Erst am 23. Dezember ist die letzte „Dancer“-Vorstellung. Wo wirst du an Weihnachten sein?
Meine Mutter kommt für die letzten zwei Vorstellungen nach Stuttgart. Ich werde dann mit ihr zusammen nach Italien reisen. Weihnachten feiere ich in der Reggio Emilia in Norditalien mit meiner Familie.

Termine: Die letzten Vorstellungen von „Dancer in the Dark“ im Schauspiel Nord am 14., 15., 22. und 23. Dezember sind ausverkauft. Restkarten gibt es eventuell an der Abendkasse.