Der niederländische Nachwuchsstürmer Mohamed Sankoh vom VfB Stuttgart sorgt sportlich für Ausrufezeichen. Im Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) kam man daher überein, ihn eine Stufe überspringen zu lassen.

Sport: Philipp Maisel (pma)

Stuttgart - Die Szene nach Abpfiff der Partie des VfB Stuttgart II gegen den TSV Schott Mainz in der Regionalliga Südwest sagte vieles aus. Während sich Mohamed Sankoh den Spielball der Partie unters Trikot stopfte, um ihn als Andenken an seinen ersten Viererpack im Aktivenbereich mit nach Hause zu nehmen, kamen zwei Mainzer Defensivspieler auf ihn zu. Die gratulierten artig und flachsten, warum er es denn nicht ein wenig ruhiger hatte angehen lassen.

 

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In den 90 Minuten zuvor waren die beiden und ihre Mitstreiter nicht nur völlig chancenlos beim 8:1-Sieg des VfB II, sie wurden auch dem jungen Niederländer zu keiner Zeit Herr. Vier Tore erzielte der vor einigen Wochen erst 17 gewordene Stürmer, darunter ein lupenreiner Hattrick innerhalb von 19 Minuten im zweiten Durchgang. Und das in seinem zweiten Spiel für die U21 überhaupt. Am vergangenen Freitagabend in Primasens hatte er seinen ersten Einsatz für die Mannschaft von Frank Fahrenhorst, da war das „Spiel noch ein bisschen an ihm vorbeigelaufen“, erklärte der ehemalige Nationalspieler.

Doch Sankoh lernt offenbar schnell. Sehr schnell. „Mo hat eine Marke gesetzt. Er hat vor dem Tor eine gewisse Qualität“, bilanzierte Fahrenhorst, ohne den Nachwuchsstürmer zu sehr hervorheben zu wollen. „Man muss auch sehen, dass er sehr gut von der Mannschaft in Szene gesetzt wurde“ sagte der Trainer, um seinen Angreifer dann noch augenzwinkernd zu rüffeln: „Wir hatten vor dem Spiel gesagt, dass er heute zwei Tore macht. Dass er vier Dinger macht, war so nicht besprochen.“

Bereits sechs Tore und vier Vorlagen

Sankohs Arbeitsnachweis in den bisher vier Saisonspielen für die U19 und die U21: Sechs Tore und vier Vorlagen. Das kann sich durchaus sehen lassen. Und wurde nun auch honoriert. Der 17-Jährige, der vor einigen Wochen bereits eine Woche mit den Profis trainieren durfte, ist bis auf Weiteres fester Bestandteil der U21 von Fahrenhorst. „Er ist befördert worden. Wir haben das gemeinsam mit NLZ-Leiter Thomas Krücken so entschieden, weil es für seine Entwicklung besser ist, wenn er sich mit älteren Spielern messen kann und einen gewissen Wettkampfrhythmus hat“, sagt Fahrenhorst, der Sankoh die richtige Einstellung zum Leistungssport attestiert und nicht verwundert ist, dass der junge Niederländer sich so schnell und gut im Erwachsenenfußball zurechtgefunden hat.

Doch trotz aller Lobeshymnen und der guten Leistungen gilt es für Sankoh, auf dem Boden zu bleiben. Man werde wolle ihn „zielstrebig, aber auch behutsam“ weiterentwickeln. Dazu gehört auch, dass bisher alle Medienanfragen für den Stürmer abgeblockt werden. Ob Sankoh das Tempo seiner Entwicklungsschritte halten kann, zeigt sich am kommenden Dienstag. Dann steh bei der SG Sonnenhof Großaspach (22.Dezember, 17 Uhr, Großaspach) das letzte Pflichtspiel des Jahres für den VfB II an.