Fast täglich bereitet die Fahrt durch Rohracker den Fahrern der Buslinie 62 Probleme. Im Begegnungsverkehr wird die Tiefenbachstraße zum Nadelöhr für die langen Gelenkbusse.

Rohracker - Anwohner und Fahrgäste der Buslinie 62 erleben die Situation fast täglich: Die Gelenkbusse haben vor allem im alten Rohracker Ortskern Schwierigkeiten, sich problemlos durch die Straßen zu schlängeln. Im vergangenen Jahr wurde der Abschnitt der Tiefenbachstraße zwischen der Alten Schule und dem Luikenweg umgestaltet. Seitdem, so die Anwohner, habe sich die Situation verschärft. An vielen Stellen kommt man mit dem Auto an den Bussen kaum vorbei. Auf Höhe des Feuerwehrmagazins wurde beispielsweise der Gehweg verbreitert – zulasten der Fahrbahnbreite. „Wenn sich dann zwei Busse auf der Strecke begegnen, ist das Chaos programmiert“, sagt Jürgen Gutekunst. Minutenlang ist die Straße blockiert. Die Busfahrer müssen ihre Fahrkunst beweisen und ihre langen Fahrzeuge aneinander vorbeimanövrieren. Oft bleibt ihnen nicht anderes übrig, als auch auf die Gehwege auszuweichen. „Daraus entstehen gefährliche Situationen, zumal die Gehwege von vielen Kindern und Grundschülern als Schulweg genutzt werden.“ Ärgerlich für Busfahrgäste: Durch das Rangieren und die Staus kommt es oft zu Verspätungen. Die geplanten Anschlüsse zum Umsteigen an der Stadtbahn-Endhaltestelle am Hedelfinger Platz oder am S-Bahnhof in Obertürkheim seien regelmäßig in Gefahr. Zudem verursachen die Staus auch Luftverschmutzung und ständiges Gehupe, so ein direkter Anwohner der Tiefenbachstraße. „Wieso können die Stuttgarter Straßenbahnen die Gelenkbusse nicht durch kleinere Busse ersetzen?“, fragt sich Gutekunst. Zumal die Buslinie 62 in Uhlbach auf ähnliche Schwierigkeiten stößt. Am oberen Ende der Asangstraße geht es – nicht nur wegen der Baustelle an der Turn- und Versammlungshalle – ebenfalls sehr eng zu. Doch auch mit den kleineren Bussen hätten die Busfahrer die gleichen Schwierigkeiten.

 

Austausch der Busse schwierig

„In den meisten Fällen sorgt die Durchfahrtsbreite für Probleme. Beide Busarten sind gleich breit und benötigen eine Durchfahrtsbreite von drei Metern“, sagt Birgit Kiefer von den Stuttgarter Straßenbahnen (SSB). Das Nahverkehrsunternehmen hat kaum eine andere Wahl, als Gelenkbusse einzusetzen. „Im Schul- und im Berufsverkehr am Morgen und am frühen Abend benötigen wir aufgrund des Fahrgastaufkommens die längeren Busse, um die Kapazitäten zu erfüllen“, so Kiefer. Am späten Vormittag dann auf kleinere Busse umzusteigen, wäre schwierig. Die Gelenkbusse müssten ins Depot zurückgebracht und gegen einen kleineren getauscht werden. „Dazu würden wir mehr Personal benötigen und müssten einen noch größeren Fahrzeugpark vorhalten. Dies wäre wirtschaftlich nicht sinnvoll“, bittet Kiefer um Verständnis.