Da geht’s lang! Der VfB Stuttgart tingelt künftig durch die zweite Fußball-Bundesliga – wir sind dabei. In völlig subjektiven Betrachtungen stellen wir die künftigen Spielorte vor. Heute: Bielefeld.

Politik: Matthias Schiermeyer (ms)

Stuttgart - Bielefeld? Gibt’s doch gar nicht! Ein kleiner Gag zum Einstieg, wenn auch abgegriffen. Hier noch einer: Und sehen wir uns nicht in dieser Welt, dann sehen wir uns in... Genau! Udo L. sei Dank. Dazu passt, dass Ostwestfalen zwar als stur verschrien sind, aber Humor in den Genen haben. Sonst wären die Comedians Oliver Welke, Ingolf Lück oder Abdelkarim lieber nicht in Bielefeld geboren worden.

 

Der Fußballclub bleibt von so viel Lustigkeit nicht unberührt: Die Arminia gilt als klassische Fahrstuhlmannschaft, weil es seit Jahrzehnten zwischen den Ligen hoch und runter geht. Sieben Mal ist die Arminia ins Oberhaus aufgestiegen. So erhielt die „Alm“ den Beinamen „höchster Berg Deutschlands“: Ein Jahr Aufstieg, ein Jahr Abstieg... Wie es zum Titel „Alm“ kam, ist unklar. Ein Vereinsführer soll in den Anfangsjahren den Rasen mit einer Almwiese verglichen haben. Dabei liegt die Schüco-Arena gerade mal auf 121 Metern über Meereshöhe und mitten im Wohngebiet. In den siebziger Jahren wurde die Stehplatztribüne an der Ostseite noch durch riesige Stahlrohrgerüste geformt. So geriet der Stadionbesuch in früher Jugend zum prägenden Erlebnis: Unter den dicht gedrängten Fans auf Blechstufen ging es mehr als zehn Meter steil nach unten. Heute würde der Planer eines solchen Provisoriums verhaftet.

Namensgeber ist ein Cheruskerfürst

Abgeleitet hat die Arminia ihren Namen vom Cheruskerfürsten Arminius, der im Jahre 9 nach Christus sein Finale gegen den Römer Varus im Teutoburger Wald gewonnen hatte. Unvergesslich ist die führende Rolle beim Bestechungsskandal von 1971. Heute ist das Folklore für den Verein, der gerade sein 111-jähriges Bestehen feiert. Die Arminia macht was los in der bundesweit belächelten Stadt, in der Oetker & Co. eher unaufgeregt nach Geltung streben. Wie vital Bielefeld ist, werden die Stuttgarter bald merken.