Am Donnerstag zieht der Rap in Stuttgart ins Museum ein: Beim Palais der Kolchose wird der legendäre Hip-Hop-Zusammenschluss gefeiert. Danach geht es weiter mit der Popkultur im künftigen Stadtmuseum: Vom 14. bis 21. Dezember lockt das „Palais des Techno“ an den Charlottenplatz.

Freizeit & Unterhaltung : Ingmar Volkmann (ivo)

Stuttgart - 1, 2, 3 Techno: Mit einem so mutigen wie spannenden Projekt läutet das Stuttgarter Stadtmuseum die zweite Runde der Zwischennutzung des Wilhelmspalais ein. Vom 14. bis 21. verwandelt sich der Wohnsitz des letzten Königs von Württemberg, Wilhelm II, in das Palais des Techno. Im Fokus dieser Interimsnutzung steht die Ausstellung „Walter Giers: Play“. Neben der Kunst des im vergangenen Jahr in Schwäbisch Gmünd gestorbenen Pioniers der Electronic Art steht die Stuttgarter Clubkultur im Fokus. Dazu wird es einen Gesprächsabend zum Stuttgart Electronic Music Festival geben, als intellektuelle Einstimmung auf das SEMF am 16. Dezember sozusagen. Nostalgisches Highlight dürfte schließlich der 21. Dezember sein: Dann findet im ehrwürdigen Wilhelmspalais der Clubabend „Rocker 33 is back“ mit Konstantin Sibold und anderen statt.

 

Mit dieser Hommage an die elektronische Musikkultur Stuttgarts führt Torben Giese, der Gründungsdirektor des Stadtmuseums, seinen eingeschlagenen Weg konsequent fort, das Wilhelmspalais in einen Ort der Popkultur zu verwandeln. „Seit den 1990er Jahren prägt Techno das Stuttgarter Nachtleben und liefert wichtige Impulse für die Kreativwirtschaft und die Start-up-Szene“, sagt Torben Giese. „Elektronische Musikkultur trägt entscheiden zur Urbanität Stuttgarts bei“, so Giese weiter.

Walter Giers, SEMF und Rocker 33 im Wilhelmspalais

Im Fokus der Ausstellung steht der Licht-, Klang- und Medienkünstler Walter Giers. Giers Schaffen ist für Bildungsbürger und Raver gleichermaßen von Interesse: Besucher des „Palais des Techno“ können sich dank der Werke von Giers mit der elektronischen Musikerzeugung auseinandersetzen. Führungen durch die Ausstellung beginnen täglich um 18 Uhr, um 19 Uhr findet jeweils ein Konzert der Giers’schen Zeitmaschine statt.

Die einwöchige Techno-Zwischennutzung hat noch mindestens zwei weitere programmatische Highlights zu bieten: Am 16.12. holt Torben Giese das Stuttgart Electronic Music Festival, kurz SEMF, ins Herz der Stadt und diskutiert Robin Ebinger von Cosmopop und anderen über das größte Festival seiner Art in Stuttgart. Und kurz vor Weihnachten, am 21.12., kommen schließlich alle Nostalgiker auf ihre Kosten. Dann soll für eine Nacht das Rocker 33 wieder aufleben. Stuttgarts legendärster Club für elektronische Musik – neben den älteren Oz, M1 oder Red Dog – wird unter dem Motto „Rocker 33 is back“ von Konstantin Sibold, Marius Lehnert und anderen im herrschaftlichen Palais-Ambiente wiederaufgelegt.

Damit knüpft Torben Giese nahtlos an die Zwischennutzung „Palais der Kolchose“ an, die morgen im künftigen Stadtmuseum beginnt. Auch bei dieser musealen Veranstaltung kommt die Popkultur in einem Mix aus Vorträgen, Ausstellung und Partys zu Ehren. Vom 23. November bis zum 10. Dezember wird am Charlottenplatz der legendäre Hip-Hop-Zusammenschluss Kolchose mit Freundeskreis, Massive Töne und anderen gefeiert.