Nach dem Tod eines 22-jährigen Palästinensers dreht sich die Spirale der Gewalt in Israel weiter. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu betonte am Sonntag, man werde keine Kundgebungen dulden, bei denen zur Zerstörung des Staates Israel aufgerufen werde.

Jerusalem - Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat am Sonntag harte Schritte gegen gewalttätige arabische Demonstranten angekündigt. Man werde keine Kundgebungen dulden, bei denen zur Zerstörung des Staates Israel aufgerufen werde.

 

Das sagte Netanjahu während einer Kabinettssitzung in Jerusalem. Man erwäge, Demonstranten, die zur Zerstörung Israels aufriefen, die Staatsangehörigkeit zu entziehen.

"Wir werden in aller Entschlossenheit gegen jene vorgehen, die Steine und Brandflaschen werfen, Feuerwerkskörper abfeuern und Straßen blockieren", sagte Netanjahu. Er warf der Palästinenserbehörde vor, gegen Israel zu hetzen.

Nach wochenlangen gewaltsamen Konfrontationen im Westjordanland und in Jerusalem hat die Gewalt auch den Norden Israels erfasst. In arabischen Ortschaften wurden am Sonntag ein Generalstreik eingehalten, um gegen den Tod eines jungen Palästinensers zu protestieren.

Israelische Polizisten hatten den 22-Jährigen in der Nacht zum Samstag in Kafr Kana erschossen. Der mit einem Messer bewaffnete Mann hatte Polizeibeamte in einem Fahrzeug bedroht, wie Videoaufnahmen des Vorfalls zeigten. Die tödlichen Schüsse fielen jedoch den Aufnahmen zufolge erst, als er sich bereits von dem Polizeiwagen entfernte.