Nahostkrieg Merz wählt den falschen Ton

Beim G-7-Gipfel in Kanada wurde natürlich auch über den Bombenkrieg in Nahost gesprochen. Kanzler Friedrich Merz (CDU) sagte, Israel mache die „Drecksarbeit“ für den Westen. Foto: Michael Kappeler/dpa POOL/dpa

Verrichtet Israel die „Drecksarbeit“ für uns alle? Der Kanzler hat die möglichen Folgen dieser Politik nicht zu Ende gedacht, kommentiert Reiner Ruf.

Es war ein Fehler, dass Kanzler Friedrich Merz die Formulierung von der „Drecksarbeit“ aufnahm, die Israel mit den Angriffen auf den Iran für uns alle verrichte. Hingeworfen hatte den Begriff eine TV-Journalistin; Merz bedankte sich explizit für das Stichwort. Wenn es auch zutrifft, dass man nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen sollte, das Politiker in den Mund nehmen: Wenn es um Krieg und Frieden, um Leben und Tod, um die Grundlinien der Außenpolitik geht, ist Vorsicht angezeigt. Merz sollte sich nicht die Sprache von Leuten wie Donald Trump oder Benjamin Netanjahu aneignen. Zumal wenn der strenge Geruch eines Völkerrechtsbruchs in der Luft liegt.

 

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