Glaubensrichtungen Sunniten und Schiiten sind die größten Glaubensrichtungen des Islam. 80 bis 90 Prozent der Muslime weltweit sind Sunniten, nur in wenigen Ländern stellen Schiiten die Mehrheit – dazu gehören der Iran, der Irak und Bahrain. Saudi-Arabien sieht sich als Schutzmacht der Sunniten, der Iran betrachtet sich als Interessenvertreter der Schiiten. Beide Staaten konkurrieren um die Vorherrschaft im Nahen Osten.

 

Wurzeln Die beiden Konfessionen entstanden im siebten Jahrhundert. Die muslimische Gemeinschaft spaltete sich im Streit über die Nachfolge des Propheten Mohammed. Die Mehrheit der Muslime wollte damals einen geeigneten Kandidaten frei bestimmen. Die Minderheit verlangte, dass der Nachfolger aus Mohammeds Familie stammen müsse, und legte sich auf seinen Vetter Ali fest. Dessen Anhänger wurden „Schiat Ali“, Partei Alis, genannt, woraus sich der Begriff Schiiten entwickelte.

Schiiten Heute sind die Schiiten in Saudi-Arabien eine Minderheit. Bis zu 15 Prozent der gut 27 Millionen Saudis sind schiitisch. Die meisten leben in den ölreichen Ostprovinzen Katif und Al-Ahsa.

Sunniten Der Begriff Sunniten leitet sich von der Sunna ab, den Überlieferungen des Propheten. Die Sunniten lehnen die Heiligenverehrung und den Märtyrerkult der Schiiten strikt ab. Diese fühlen sich wiederum oft als Opfer der Sunniten. In der Vergangenheit haben die saudischen Behörden schiitische Moscheen geschlossen und Zwangskonversionen versucht.

Wahhabismus Eine besonders konservative Strömung der Sunniten ist der Wahhabismus. Seine Anhänger betrachten Schiiten als Ketzer. Die Herrscherfamilie Saud bekannte sich zum Wahhabismus und machte diese rigide Doktrin des Islams im 1932 gegründeten Königreich Saudi-Arabien zur Staatsreligion. Trotz aller Bemühungen für eine Verständigung zwischen den beiden Religionsrichtungen sind Fortschritte kaum zu erkennen. rtr/dpa

Dagegen zieht in Bagdads politischem Betrieb unverändert der Iran die Strippen, während die Dschihadisten des „Islamischen Staates“ rund um den Globus als blutrüstige Wiedergänger saudisch-wahhabitischer Scharia-Mission verdächtigt werden. Und nach der spektakulären Hinrichtung des Geistlichen Nimr al-Nimr droht auch unter den drei Millionen saudischen Schiiten neues Ungemach.

So wirkt der wütende Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Teheran 48 Stunden nach der saudischen Massenexekution eher wie ein Zeichen von Schwäche und wachsender Kopflosigkeit in Riad. Sollte die Entscheidung Bestand haben, wird sie die jahrzehntelange Konfrontation zementieren. Zweimal bereits – 1941 und 1987 – kappten die beiden Widersacher ihre diplomatischen Beziehungen. Jedes Mal dauerte die Reparatur vier Jahre.

Sunniten und Schiiten

Glaubensrichtungen Sunniten und Schiiten sind die größten Glaubensrichtungen des Islam. 80 bis 90 Prozent der Muslime weltweit sind Sunniten, nur in wenigen Ländern stellen Schiiten die Mehrheit – dazu gehören der Iran, der Irak und Bahrain. Saudi-Arabien sieht sich als Schutzmacht der Sunniten, der Iran betrachtet sich als Interessenvertreter der Schiiten. Beide Staaten konkurrieren um die Vorherrschaft im Nahen Osten.

Wurzeln Die beiden Konfessionen entstanden im siebten Jahrhundert. Die muslimische Gemeinschaft spaltete sich im Streit über die Nachfolge des Propheten Mohammed. Die Mehrheit der Muslime wollte damals einen geeigneten Kandidaten frei bestimmen. Die Minderheit verlangte, dass der Nachfolger aus Mohammeds Familie stammen müsse, und legte sich auf seinen Vetter Ali fest. Dessen Anhänger wurden „Schiat Ali“, Partei Alis, genannt, woraus sich der Begriff Schiiten entwickelte.

Schiiten Heute sind die Schiiten in Saudi-Arabien eine Minderheit. Bis zu 15 Prozent der gut 27 Millionen Saudis sind schiitisch. Die meisten leben in den ölreichen Ostprovinzen Katif und Al-Ahsa.

Sunniten Der Begriff Sunniten leitet sich von der Sunna ab, den Überlieferungen des Propheten. Die Sunniten lehnen die Heiligenverehrung und den Märtyrerkult der Schiiten strikt ab. Diese fühlen sich wiederum oft als Opfer der Sunniten. In der Vergangenheit haben die saudischen Behörden schiitische Moscheen geschlossen und Zwangskonversionen versucht.

Wahhabismus Eine besonders konservative Strömung der Sunniten ist der Wahhabismus. Seine Anhänger betrachten Schiiten als Ketzer. Die Herrscherfamilie Saud bekannte sich zum Wahhabismus und machte diese rigide Doktrin des Islams im 1932 gegründeten Königreich Saudi-Arabien zur Staatsreligion. Trotz aller Bemühungen für eine Verständigung zwischen den beiden Religionsrichtungen sind Fortschritte kaum zu erkennen. rtr/dpa